Ökosystem Wald in Österreich nicht ausreichend geschützt – Nur etwa zehn Prozent in “günstigem Erhaltungszustand” – WWF fordert strengen Schutz und besseres Schutzgebietsmanagement
Wolf in Tirol: WWF und ÖKOBÜRO begrüßen Aufhebung des Abschussbescheids

Die Beschwerde von WWF Österreich und ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung gegen den jüngsten Tiroler Wolfs-Abschussbescheid war erfolgreich. Das Landesverwaltungsgericht hat den Bescheid der Landesregierung aufgehoben. „Das Gericht hat den hohen europaweiten Schutzstatus der Wölfe klar bestätigt und zudem konkrete Mängel im vorliegenden Bescheid aufgezeigt“, sagt WWF-Wolfsexperte Christian Pichler. So gäbe es Grund zur Annahme, dass sich der betroffene Wolf bereits nicht mehr in dem von der Verordnung erfassten Gebiet aufhält. Außerdem teilte das Gericht die Zweifel der Beschwerdeführer darüber, dass die Ermöglichung der Entnahme „irgendeines“ Wolfes in einem bestimmten Gebiet rechtskonform sein könne. Der WWF kritisiert zudem die häufig in den Raum gestellte Zahl von 59 angeblichen Rissen durch den betreffenden Wolf, während ihm nur neun Risse tatsächlich genetisch zugeordnet werden konnten.
Um für die nächste Almsaison rechtzeitig vorbereitet zu sein, fordert der WWF eine Herdenschutz-Offensive der Tiroler Landesregierung. Denn bevor ein Wolfsabschuss zulässig ist, schreibt europäisches Recht den Einsatz gelinderer Mittel wie Herdenschutzmaßnahmen vor. „Die Politik muss die geltenden Gesetze respektieren und darf nicht ständig nach Wegen suchen, sie zu umgehen“, fordert WWF-Experte Christian Pichler. Erst kürzlich hat eine breite Allianz an Tiroler Natur- und Umweltverbänden einen „Neustart“ im Naturschutz von der Landesregierung gefordert.
Wölfe sind wichtig für Ökosysteme
Wölfe bereichern nicht nur die Artenvielfalt, sondern haben auch einen großen Mehrwert für Ökosysteme. Als „Gesundheitspolizei des Waldes“ halten sie den Wildbestand in guter Kondition und können die Ausbreitung von Krankheiten eindämmen oder sogar verhindern. Außerdem hinterlassen sie wichtige Nahrungsreste für andere Schlüsselarten wie Adler. Fehlen diese Interaktionen, wirkt sich das negativ auf die Zusammenhänge in der Natur und damit auch auf den Menschen aus.
News
Aktuelle Beiträge
Good News: Seeadler Sorbus erkundet Österreich
Im Mai besenderte der WWF den jungen Seeadler Sorbus. Wie ist es ihm in den letzten Monaten ergangen? Aktuelle Daten zeigen: Sorbus ist wohlauf und macht seine ersten Reisen durch Österreich.
WWF zum NEKP: Verfehlen der EU-Klimaziele wird Milliarden kosten
Begutachtungsfrist für Nationalen Energie- und Klimaplan endet – WWF fordert 50 zusätzliche Maßnahmen: Bodenschutz-Offensive, Energiesparen, Klimaschutzgesetz, Abbau umweltschädlicher Subventionen und ökosoziale Steuerreform
WWF fordert transparente Kennzeichnung von tierischen Produkten in der Gastronomie
Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier in Gemeinschaftsverpflegung ab September in Kraft – WWF fordert rasche Ausweitung auf Gastronomie
Neues Kinderbuch “Bio-Diversi-Was?” dreht sich um die Artenvielfalt
Viele Tier- und Pflanzenarten, ihre Lebensräume sowie deren Bedrohungen werden auf 208 Seiten kindgerecht aufbereitet und erklärt – In Kooperation mit dem WWF Österreich, ab 4. September erhältlich
WWF-Erfolg: Seltene Heuschreckenarten am Lech entdeckt
Tolle Nachrichten: Wir konnten drei seltene Heuschreckenarten am Lech entdecken! Das zeigt, dass sich unsere Arbeit gelohnt hat – denn der WWF verhinderte, dass der Lech mit einer Kraftwerkskette verbaut wird.
Tiger-Selfie und Korallen-Kette – Neuer WWF-Ratgeber warnt vor tierischen Souvenirs
Urlaubsmitbringsel oft aus seltenen Tier- und Pflanzenarten – illegale Einfuhr ist strafbar und sorgt für Naturzerstörung – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
Weltweiter Klimastreik am 15. September 2023
Der heißeste je gemessene Juli, heftige Waldbrände und Überschwemmungen: Der Sommer 2023 hat gezeigt, die Auswirkungen der Klimakrise sind schon heute sehr spürbar. Um die Klimakrise effektiv bekämpfen zu können brauchen wir intakte Natur. Sie ist unsere wichtigste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim weltweiten Klimastreik auf die Straßen.
WWF-Analyse: Österreichs größte Städte immer stärker versiegelt
Linz im pro-Kopf-Vergleich trauriger Spitzenreiter, stärkster Anstieg in Innsbruck – Städte durch hohen Versiegelungsgrad von Hitzewellen härter getroffen – WWF fordert Grünraum-Offensiven und Entsiegelungs-Programme