WWF erkämpft Akteneinsicht in Landes-Gutachten und belegt unvollständige Tiwag-Unterlagen – Sachverständige sehen offene Gefahren – WWF fordert Stopp des UVP-Verfahrens
WWF-Bericht: Natur kann schlimmste Klimafolgen abwenden
Innerhalb von zehn Jahren konnte die Natur 54 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aufnehmen und damit verhindern, dass sie zur Erderhitzung beitragen. Das geht aus einem neuen Bericht der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) hervor, der heute bei der Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten präsentiert wurde. “Der Bericht zeigt die essenzielle Rolle der Natur ganz klar: Sie ist unsere beste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Ohne ihre natürliche Speicher- und Regenerationsfähigkeit stünden wir bereits mitten in der Klima-Apokalypse”, sagt Thomas Zehetner, Klimasprecher des WWF Österreich. Umso wichtiger sei daher, dass der Schutz der Natur Teil einer ambitionierten Klimaschutz-Politik wird. Der WWF fordert einen globalen Naturschutz-Pakt nach dem Vorbild des Pariser Klimaabkommens.
Laut dem heute veröffentlichten Bericht konnte ein Teil der menschengemachten Treibhausgasemissionen (31 Prozent) in terrestrischen Ökosystemen wie Böden, Pflanzen und Tieren gebunden werden. Die restlichen 23 Prozent nahmen die Ozeane in sich auf, was zwar einerseits die Klimakrise abgebremst hat, andererseits aber zu Übersäuerung führte – mit zerstörerischer Auswirkung auf marine Lebensräume. “Das macht wiederum deutlich, dass die Natur mehr Schutz braucht – Zusätzlich zur Zerstörung und Übernutzung leidet sie massiv unter der Erderhitzung. Es führt schlicht kein Weg daran vorbei, den menschengemachten Treibhausgasausstoß drastisch zu reduzieren”, sagt Zehetner, der aktuell an der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich teilnimmt.
Klimakonferenz: Biodiversität im Fokus
Das Thema Biodiversität dominiert den heutigen Verhandlungstag der Weltklimakonferenz – höchste Zeit, findet Thomas Zehetner vom WWF Österreich: “Die Klima- und die Biodiversitätskrise sind Symptome derselben Krankheit. Wir müssen sie gemeinsam behandeln: Indem wir unsere letzten verbleibenden Naturräume vor der Zerstörung schützen und wo immer möglich ihre natürlichen Funktionen wiederherstellen. Damit schützen wir auch das Klima – und uns selbst.” Denn neben ihrer abschwächenden Wirkung auf die Erderhitzung, bewahrt uns die Natur auch sehr erfolgreich vor den schlimmsten Folgen der Klimakrise: Mangroven, Korallenriffe und Feuchtgebiete schützen vor Fluten; gesunde Wälder und Böden saugen überschüssiges Wasser auf und verhindern Überschwemmungen und Erdrutsche.
Natürliche Ökosysteme sind weltweit bereits von der derzeitigen Erwärmung um 1,1 Grad betroffen – vielfach gestört, nicht mehr voll oder gar nicht funktionsfähig. Durch das massive Eingreifen des Menschen könnten ohne Gegenmaßnahmen bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten aussterben. “Durch die Zerstörung und rücksichtslose Ausbeutung der Natur – wie die Verbauung, Abholzung und Überfischung – sägen wir am eigenen Ast. Die Weltklimakonferenz muss wirksame Maßnahmen dagegen vereinbaren”, fordert Zehetner. Nach der Weltklimakonferenz findet im Dezember die Biodiversitätskonferenz in Montreal (COP15) statt, bei der der WWF die Stimme der Natur einbringt.
News
Aktuelle Beiträge
Schlechtes Zwischenzeugnis für Österreichs Renaturierungsplan
Europaweite Analyse durch mehrere Umweltverbände: Österreich landet in der Kategorie der Länder mit geringen Fortschritten – Mehr Ambition und Budgetsicherheit für Renaturierung gefordert
Good News: Spektakuläres Comeback von Tiger Gamma in Thailand
Erfreuliche Wendung in Thailand: Der verschollen geglaubte Tiger Gamma ist wieder aufgetaucht. Seine Reise durch neu geschaffene Wildtierkorridore zeigt eindrucksvoll, wie Tiger-Schutz wirkt.
Silvester: Stressnacht für Tiere und Umwelt – WWF fordert Verbot von Böller-Verkauf
Leid für Wild- und Haustiere, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Feuerwerkskörper – WWF fordert Verkaufsstopp
Neuer Biodiversitätsbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive
Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos










