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WWF: Elefanten aus Profitgier zum Tode verurteilt
Wien, 20. November 2007 – Die Sumatra-Waldelefanten sind vom Aussterben bedroht. Zählte man in der Provinz Riau 1985 noch 1600 Elefanten, so sind es heute weniger als 350. Illegaler Holzeinschlag entzieht den Elefanten ihren Lebensraum und zwingt sie so, in menschliche Siedlungen vorzudringen. Konflikte zwischen Menschen und Tieren sind an der Tagesordnung. Eine Schutztruppe des WWF setzt sich vor Ort in Indonesien seit Jahren für den Erhalt der Elefanten ein und geht gegen illegale Aktivitäten im Schutzgebiet vor.
Die Tesso Nilo-Region in der Provinz Riau auf Sumatra ist eines der letzten zusammenhängenden Tiefland-Regenwaldgebiete der indonesischen Insel. Sie bietet eine Fülle an einzigartigen Tierarten und die größte Pflanzenvielfalt der Welt. Doch diese einmaligen Regenwälder Sumatras werden aus kurzsichtiger Profitgier zerstört: Mehr als 170.000 Hektar Regenwald jährlich verlor allein die Tesso Nilo-Region in den letzten 20 Jahren, und jeden Tag werden in der Provinz Riau 460 Hektar Wald zerstört. Um Holz, Zellstoff, Papier und Palmöl zu gewinnen, holzen die auf Sumatra dominierenden globalen Konzerne die einmaligen Wälder rücksichtslos ab. Sogar Gebiete mit Schutzstatus, wie der Tesso Nilo-Nationalpark, sind bedroht. Auf den meist illegal gerodeten Flächen entstehen Plantagen und Siedlungen für die dort arbeitenden Menschen.
Durch die Rodungen der Wälder schrumpft der Lebensraum der Elefanten. Diese dringen deshalb vermehrt in Siedlungen ein, wo sie schon aufgrund ihrer Größe als Bedrohung wahrgenommen werden. Immer öfter müssen sich die Elefanten in Plantagen satt fressen. Die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind unausweichlich und enden mitunter sogar tödlich für die Tiere.
Schon seit Jahren setzt sich der WWF für den Schutz der Waldelefanten ein. Die gemeinsamen Patrouillen von Mitarbeitern indonesischer Behörden und WWF-Mitarbeitern sind das Ergebnis intensiver Lobbyarbeit. Mit Erfolg, denn seit 2004 verhindert die Elefanten-Schutztruppe des Tesso Nilo-Nationalparks Konflikte zwischen der Bevölkerung und den Tieren. Außerdem leistet sie Aufklärungsarbeit und arbeitet mit Plantagenbesitzern zusammen und spürt illegale Aktivitäten im Schutzgebiet auf.
„Der WWF braucht aber viel mehr Patrouillen, mehr Elefanten-Schutztruppen, und wir müssen unsere Erfolg versprechenden Verhandlungen mit den großen Holzkonzernen fortsetzen“, so Jutta Jahrl, Artenschutzexpertin des WWF. „Die Schutzgebiete müssen erweitert und vernetzt und der Nationalpark vergrößert werden. Nur so können die noch verbliebenen Elefanten geschützt werden“, so der WWF abschließend.
Weitere Informationen:
Mag. Jutta Jahrl, WWF-Artenschutzexpertin, Tel. 01-488 17-264.
Mag. Elke Mühlbachler, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01-488 17-210.
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