Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
WWF fordert Mehrwertsteuer-Streichung für Obst und Gemüse

Anlässlich des heutigen Lebensmittel-Gipfels fordert die Umweltschutzorganisation WWF die Streichung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. „Das würde den Preisanstieg bei Lebensmitteln dämpfen und wäre ein gezielter Anreiz für eine gesunde und klimafreundliche Ernährung“, sagt WWF-Ernährungsexpertin Julia Haslinger. Zugleich müsse die Bundesregierung sicherstellen, dass es nicht zu ungewollten Mitnahmeeffekten kommt und die Entlastung wirklich bei den Menschen ankommt. Zudem fordert der WWF ein Maßnahmen-Paket gegen die hohe Lebensmittelverschwendung, um diese bis 2030 zumindest zu halbieren. Darüber hinaus sollte der Gesundheitsminister die Ernährungspyramide reformieren und mit Klima- und Umwelt-Kriterien ergänzen. Einen Vorschlag dafür hatte der WWF bereits im März vorgelegt.
Im heimischen Ernährungssystem gibt es derzeit mehrere Fehlentwicklungen. Mit knapp 59 Kilo pro Kopf und Jahr ist zum Beispiel der Fleischkonsum extrem hoch und drei Mal höher als vom Gesundheitsministerium maximal empfohlen. Damit liegt Österreich im unrühmlichen EU-Spitzenfeld. Darüber hinaus landen in Österreich bis zu eine Million Tonnen an genießbaren Lebensmitteln im Müll. Laut globalen WWF-Schätzungen werden rund 40 Prozent aller produzierten Lebensmittel nie gegessen. Zugleich ist der Bodenverbrauch weit über allen Nachhaltigkeitszielen, was die langfristige Ernährungssicherheit belastet.
„Es ist höchste Zeit für eine öko-soziale Ernährungswende“, fordert WWF-Expertin Julia Haslinger. Anstatt nur mit der Gießkanne vorzugehen, sollte die Politik daher gesunde und ressourcenschonende Lebensmittel gezielt unterstützen und leistbar halten. Auch das deutsche Umweltbundesamt plädiert bereits für eine Mehrwertsteuer-Befreiung für pflanzliche Ernährung. Als Teil eines Pakets fordert der WWF zusätzlich die Senkung der Steuer auf pflanzliche Milchalternativen von 20 auf zehn Prozent. Damit würden diese mit der Kuhmilch gleichgestellt.
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag
WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Artenvielfalt und Klima
Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen