Neue Studie zeigt, wie die offiziellen Ernährungsempfehlungen neben Gesundheits- auch Umwelt-Aspekte berücksichtigen könnten – WWF fordert Ernährungswende von der Politik
WWF fordert Naturschutzkriterien für Ökostrom-Subventionen
Bundesregierung darf der Energiebranche keine ungezügelte Flussverbauung erlauben – Wer öffentliche Subventionen in Milliardenhöhe abrufen will, muss dafür auch Kriterien akzeptieren – Neue Wasserkraftwerke in Schutzgebieten müssen tabu sein

Wien, am 7. Juli 2020. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert die Konzernlobby „Oesterreichs Energie“ für die pauschale Ablehnung von Naturschutzkriterien bei der künftigen Vergabe von Ökostromförderungen. „Wer öffentliche Subventionen in Milliardenhöhe abrufen will, muss dafür auch wirksame ökologische Kriterien akzeptieren. Flüsse und Bäche sind weit mehr als nur Kilowattstunden. Gerade in Zeiten der Klimakrise brauchen wir möglichst viele klimafitte Ökosysteme, von denen Mensch und Natur profitieren“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek zum geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz. „Die Bundesregierung muss die Energielobby jetzt einbremsen und ein Ökostrom-Gesetz mit Naturschutzkriterien vorlegen. In Zukunft dürfen nur noch jene Projekte subventioniert werden, die außerhalb von ökologisch sehr guten Stecken liegen, keine Schutzgebiete beeinträchtigen und für den Klimaschutz wirklich maßgeblich sind“, fordert Urbanek.
Das aktuelle System subventioniert viele hochproblematische Kraftwerke mit verheerenden Auswirkungen auf sensible Naturlandschaften. Vor allem die Wasserkraft ist in Österreich bereits extrem ausgebaut und einer der Hauptfaktoren für den schlechten Zustand der Flüsse: 60 Prozent sind laut EU-Angaben sanierungsbedürftig, weniger als 15 Prozent sind noch ökologisch intakt. Acht von zehn Kraftwerken verfehlen die geltenden ökologischen Mindestkriterien. „Modernisierung müssen daher bei der Fördervergabe vor Neubauten gereiht werden“, sagt Bettina Urbanek vom WWF.
Um den Umbau des Energiesystems zu schaffen, braucht es weit mehr als nur Ökostrom, der naturverträglich ausgebaut werden muss. „Ambitionierte Klima- und Energieziele sind nur dann erreichbar, wenn die Bundesregierung auch wirksame Maßnahmen zur Senkung des viel zu hohen Energieverbrauchs vorlegt, das gesamte Steuersystem ökologisiert und umweltschädliche Subventionen abbaut“, sagt Bettina Urbanek.
In diesem Zusammenhang erinnert der WWF Österreich die Energiebranche an die von ihr bisher klar verfehlten Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie sowie an das Regierungsprogramm, wonach der Ausbau von Ökostrom unter „Beachtung strenger Kriterien in Bezug auf Ökologie und Naturverträglichkeit“ erfolgen muss. „Der notwendige Ausbau Erneuerbarer Energien darf die EU-rechtlich vorgegebenen Ziele des Gewässerschutzes nicht unterlaufen“, bekräftigt Bettina Urbanek.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel. 0676 83488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Bettina Urbanek
Gewässerschutzexpertin WWF Österreich
Tel. 0676 83488 275
E-Mail: bettina.urbanek@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF Earth Hour am 25. März: 60 Minuten Zeit nehmen!
Am Samstag, den 25. März von 20:30 bis 21:30 Uhr findet zum 17. Mal die WWF Earth Hour statt! Millionen Haushalte, Gemeinden, internationale Wahrzeichen und Firmen auf der ganzen...
WWF zu Weltklima-Bericht: Schluss mit der Vogel-Strauß-Politik beim Klimaschutz
Letzter Teil der umfassenden IPCC-Berichte veröffentlicht – WWF fordert starkes Klimaschutzgesetz und Naturschutz-Programm: „Wir haben alle Mittel, aber die Zeit ist knapp”
Bodenverbrauchs-Tag: Österreichs „Boden-Budget“ für 2023 bereits morgen aufgebraucht
WWF-Aktion vor dem Parlament: Verbindliche Bodenstrategie muss Ende des Beton-Zeitalters einläuten
Tag des Waldes: WWF fordert Anpassung von Forstgesetz an Klimakrise
Klimakrise und Forstwirtschaft setzen Wälder unter Druck – Funktion als CO2-Senke nicht mehr sicher – Landwirtschaftsminister in der Pflicht
Renaturieren statt Betonieren:
Straßenaktion zur Earth Hour am 25. März 2023
Es braucht ein Time Out, um die Dringlichkeit von Natur- und Klimaschutz zu unterstreichen. Nehmen wir uns bewusst 60 Minuten unserer Zeit, in denen wir die Natur wieder zurückholen, uns politisch engagieren, eine Petition unterschreiben oder uns mit anderen Menschen über Natur- und Klimaschutz unterhalten.
Mit der gemeinsamen Aktion „Renaturieren statt Betonieren“ zur WWF Earth Hour können wir ein Zeichen setzen und eine politische Trendumkehr einfordern.
Neue Analyse empfiehlt zwölf Reformen für wirksamen Bodenschutz
Rechtsprofessor Daniel Ennöckl und WWF für stärkere Verankerung des Bodenschutzes im Rechtssystem: Verbindliche Obergrenze, grundlegende Reformen in der Raumordnung sowie im Förder- und Abgabensystem
WWF-Erfolg: Erstes Flussdelfin-Kalb des Jahres entdeckt
Ein kleiner Irawadi-Delfin im Mekong lässt unsere Herzen zurzeit höher schlagen: Das Kalb ist das erste, das Forscher*innen 2023 vor Ort gesichtet haben.
WWF-Bericht: Die Natur als Verbündete des Klimas
Klimakrise und Artensterben bedingen und verstärken einander – 54 Prozent der menschengemachten Treibhausgase durch Natur aufgenommen – Schutz der biologischen Vielfalt im Kampf gegen Klimakrise unverzichtbar