Gleich zwei besondere Erfolge aus unserem WWF-Auenreservat Marchegg können wir derzeit feiern: Bei den Weißstörchen wurden die meisten Brutpaare seit 25 Jahren gezählt. Bereits seit 10 Jahren beweiden Konik-Pferde das Gebiet – und sorgen für einen wahren Arten-Boom.
WWF fordert Neuausrichtung der Tiwag

Anlässlich des Sonderlandtages zur Tiwag fordert die Naturschutzorganisation WWF eine völlige Neuausrichtung des Landesenergieversorgers. „Die Tiwag muss sich grundlegend wandeln und zu einem ökologischen, transparenten und sozial gerechten Energieversorger für Tirol werden”, fordert Bettina Urbanek vom WWF im Vorfeld des Sonderlandtages am Dienstag mit Blick auf die angekündigte Neubesetzung von zwei Tiwag-Vorständen. Insbesondere Landeshauptmann Anton Mattle sei gefordert, mit den neuen Tiwag-Vorständen auch eine naturverträgliche Energiestrategie der Tiwag zu beauftragen und die Notbremse bei den Plänen zum Mega-Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zu ziehen. „Die Tiwag hat viel zu viel Geld in das völlig veraltete und fehlerhafte Kaunertal-Projekt gesteckt. Damit blockiert der Konzern eine umfassend naturverträgliche Energiewende”, sagt Urbanek.
Der WWF fordert vom Landesenergieversorger massive Investitionen in die Photovoltaik und die Energienetze, damit die Klimaziele bis 2030 naturverträglich erreicht werden können. „Allein mit der Überdachung von Tiroler Großparkplätzen wären 430 GWh Sonnenstrom pro Jahr möglich”, nennt Urbanek ein Beispiel. Hingegen würde das Kaunertal-Projekt eine inakzeptable Naturzerstörung bedeuten, weil der Ausbau nicht natur- und klimaverträglich realisiert werden kann. Auch nach 15 Jahren Planung fordern Gutachter:innen in 29 von 45 Fachbereichen zahlreiche Änderungen und weiterführende Untersuchungen.
Wertvolle hochalpine Moor- und Feuchtgebietsflächen in der Größe von neun Fußballfeldern würden für immer zerstört und dem Ötztal – bereits jetzt eines der trockensten Täler Tirols – in der Klimakrise jährlich mehr als 290 Millionen Kubikmeter Flusswasser entzogen, also rund der siebenfache Jahresbedarf Innsbrucks. Dadurch würden im Ötztal nicht nur die Wasserversorgung und Landwirtschaft ernsthaft gefährdet, sondern auch die Flora und Fauna der Ötztaler Ache massiv geschädigt und der Tourismus durch Wegfall der Kajak- und Raftingsportmöglichkeiten sowie Schädigung des gewohnten Talbildes existenziell beeinträchtigt.
Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist auch energiewirtschaftlich unnötig, trotz der gestiegenen Anforderungen in der Energiewende. Denn bereits heute gibt es im Wasserkraftsektor sehr hohe Kapazitäten bei Speicherkraftwerken mit einer Gesamtleistung von rund 4.800 Megawatt und Pumpspeicherkraftwerken mit rund 4.100 Megawatt, dazu sind weitere 1.100 Megawatt Leistung bereits in Planung oder in Genehmigungsverfahren.
News
Aktuelle Beiträge
Welterschöpfungstag am 24. Juli: WWF fordert Kurswechsel zum Schutz des Planeten
Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch