In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Kraftwerksbewilligung wider EU-Recht !
Wien, 2. November 2007 – Am 23. Oktober hat sich die Europäische Kommission in einem Mahnschreiben an die Republik Österreich gewandt. Darin wird festgehalten, dass die Genehmigung des Kraftwerkes im Natura 2000-Gebiet Schwarze Sulm in der Steiermark gegen EU-Recht verstößt. „Nun haben wir es Schwarz auf Weiß: Das Sulm-Kraftwerk ist mit der Erhaltung dieses einzigartigen Flussjuwels unvereinbar,“ erklärt WWF-Wasserexperte Arno Mohl. „Diese Entscheidung der EU-Kommission ist ein klarer Auftrag an Umweltminister Pröll dem Kraftwerksbau endgültig den Riegel vorzuschieben!“ Damit entgehe man auch einer möglichen EU-Klage, die zu einer Verurteilung Österreichs durch den Europäischen Gerichtshof führen und den Steuerzahler teuer zu stehen kommen könnte, so Mohl.
In ihrem Mahnschreiben bezieht sich die Europäische Kommission auf die gesetzwidrige Vorgangsweise der steiermärkischen Behörden für Naturschutz und Wasserrecht bei der Beurteilung des Sulm-Kraftwerkes. Die Behörden hätten bei der Genehmigung des Kraftwerkes dessen ökologische Auswirkungen auf das Natura 2000-Gebiet Schwarze Sulm allzu optimistisch bewertet. In Wahrheit würde die ökologische Qualität des Flusses durch das Kraftwerk massiv geschädigt werden. Darüber hinaus würde die geringe Menge an gewonnener Energie den Eingriff in die einzigartige Flusslandschaft nicht rechtfertigen und der EU-Wasserrahmenrichtlinie zuwider laufen. Diese sieht ein Verschlechterungsverbot für ökologisch wertvolle Flüsse vor.
„Die steirischen Behörden haben EU-Recht willkürlich falsch angewendet um den Bau des Kraftwerkes doch noch durchzuboxen“, ist Mohl empört. Das Mahnschreiben zeige deutlich, dass die Kommission eine solche Vorgangsweise nicht toleriere.
Um eine EU-Klage gegen die Republik Österreich abzuwenden, müssen nun die Weichen neu gestellt werden. Denn nach der jahrelangen innersteirischen Auseinandersetzung um die Genehmigung des Sulm-Kraftwerkes ging die Entscheidung über dessen wasserrechtliche Genehmigung schließlich im Juni 2007 an das Lebensministerium über. „Jetzt liegt die Rettung der Schwarzen Sulm in der Verantwortung von Minister Pröll“, appelliert Mohl an den Umweltminister für einen Stopp des Kraftwerksbaues.
Im Zusammenhang mit der Nichteinhaltung von EU-Naturschutzgesetzen ist Österreich bereits ein gebranntes Kind. Erst im Mai 2007 wurde die Republik wegen unzureichender Umsetzung von EU-Naturschutzrecht vom Europäischen Gerichtshof verurteilt.
Weitere Informationen:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. +43 (0)1 488 17 250
Arno Mohl, WWF-Wasserexperte, Tel. +43 (0)1 488 17 233
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













