Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF: Licht und Schatten für letzte Tiger Asiens
Mehr Tiger in Indien, Nepal und Russland – Populationen in Südostasien sinken – WWF fordert Bekämpfung der illegalen Fallenjagd und des globalen Wildtierhandels

Wien, am 29. Juli 2021 – Anlässlich des Welt-Tiger-Tages veröffentlicht die Naturschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) aktuelle Trends zur Population der asiatischen Großkatze. Während in Indien, Nepal und Russland die Bestände dank Schutzerfolgen wachsen, sinkt die Zahl wildlebender Tiger auf dem südostasiatischen Festland. „Die illegale Fallenjagd, befeuert durch den kriminellen und hochlukrativen Handel mit Wildtieren, fegt Südostasiens Wälder förmlich leer“, warnt Karim Ben Romdhane, Artenschutzexperte des WWF Österreich. Geschätzte 12 Millionen heimtückische Drahtfallen in den Wäldern von Laos, Vietnam und Kambodscha sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Tiger in diesen Ländern heute als ausgerottet gelten. In Malaysia, Myanmar und Thailand sinken die Bestände seit dem Jahr 2010 teils signifikant – obwohl sich die internationale Staatengemeinschaft damals eine Verdoppelung der Tigerpopulation bis 2022 zum Ziel gesetzt hat.
Im Jahr 2010 lebten nur noch 3.200 Tiger in Asiens freier Wildbahn. Heute sind es etwa 3.900 Individuen. Von der Steigerung der Population auf 6.000 Tiger bis zum nächsten Jahr ist man demnach weit entfernt. Der WWF fordert eine stärkere Bekämpfung der Wilderei und illegalen Fallenjagd durch die Regierungen der Region, ein konsequentes und internationales Vorgehen gegen den globalen Handel mit Tigern und Tigerteilen sowie den besseren Schutz von Lebensräumen der Großkatzen. „Europa muss seinen Beitrag leisten, indem es den illegalen Handel mit geschützten Tieren entschieden verfolgt. Zudem kann verstärkte Entwicklungszusammenarbeit alternative Einnahmequellen für die lokale Bevölkerung schaffen, damit Familieneinkommen nicht durch Wilderei erwirtschaftet werden“, erklärt WWF-Experte Ben Romdhane.
Trotz des besorgniserregenden Rückgangs der Tigerbestände in Südostasien gibt es regionale Schutzerfolge, die allen Tigerstaaten als Vorbild dienen können, erklärt der WWF. Von Indigenen geleitete Anti-Wilderei-Einheiten konnten Drahtfallen in Malaysias Belum Temengor-Wäldern seit 2017 um 94 Prozent reduzieren. Erfolgreiche Lebensraumvernetzung in Thailand sorgt dafür, dass sich Tiger aus dem Huai Kha Khaeng-Schutzgebiet erfolgreich in benachbarte Gebiete ausbreiten. „Allen voran Indien und Nepal zeigen, dass sich der Schutz von Lebensräumen und vor Wilderei für Tiger schnell bezahlt macht. Andere Länder müssen dringend nachziehen, um diese ikonischen Tiere zu retten“, sagt Karim Ben Romdhane.
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse
WWF warnt zum Ferienstart vor Artenschmuggel im Gepäck
Mitbringsel aus seltenen Tier- und Pflanzenarten gefährden Artenvielfalt – Geld- und Gefängnisstrafen drohen auch bei ungewolltem Schmuggel – WWF-Souvenir-Ratgeber klärt auf
Neuer WWF-Bodenreport: Bis 2050 drohen weitere 1.000 Quadratkilometer verloren zu gehen
Politische Ziele bislang deutlich verfehlt, Prognose negativ – WWF fordert Kurswechsel mit Bodenschutz-Vertrag