Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF: Österreich und Slowakei bekennen sich zur umfassenden March-Renaturierung

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich begrüßt die Ankündigung von Umweltministerin Leonore Gewessler und ihrem slowakischen Amtskollegen Jan Budaj, die March wieder zu einem natürlichen Fluss werden zu lassen. Natürliche Ufer sollen wiederhergestellt und abgeschnittene Mäander wieder angebunden werden. Darüber hinaus kündigte Minister Budaj bei einem bilateralen Treffen gestern an, dass die March in der Slowakei demnächst endgültig von der Liste der schiffbaren Wasserstraßen gestrichen werden soll – damit fallen viele der bisherigen Hürden für eine natürliche Flussentwicklung. „Diese Ankündigungen sind Meilensteine für die langjährigen Bestrebungen, die March wieder zu einem lebendigen Fluss zu machen“, sagt WWF-Experte Jurrien Westerhof.
Im vorigen Jahrhundert wurden weite Teile der March begradigt und in ein künstliches Bett gezwängt, Mäander abgeschnitten und die Ufer mit Steinen fixiert. Das hat den Flusslauf stark verkürzt und führt dazu, dass sich das Flussbett immer mehr eintieft. „Deshalb trocknen die Auen zusehends aus – und das in einer Region, in der die Klimakrise ohnehin schon stark zu spüren ist”, sagt Jurrien Westerhof vom WWF. Unabhängig davon sind die Marchauen nach wie vor ein Gebiet von internationaler ökologischer Bedeutung.
„Die March bildet im Grenzabschnitt eine der bedeutendsten Flusslandschaften Mitteleuropas mit enormem Renaturierungs-Potenzial“, so Jurrien Westerhof. „Seit Jahren arbeiten wir an schrittweisen Renaturierungen. Mit dem gemeinsamen Bekenntnis der beiden Ministerien könnte in den kommenden Jahren der ganz große Wurf gelingen, der den mäandrierenden Flusslauf wiederherstellt und die March vom ehemaligen Eisernen Vorhang zur Verbindung von Staaten und Ökosystemen macht.“
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