Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
WWF: Slowenien beschließt AUS für Murkraftwerke an Grenze zur Steiermark

- Nein zu geplanten Wasserkraftwerken bringt Schutz der österreichisch-slowenischen-Mur
- WWF und slowenische Umwelt-NGOs begrüßen Beschluss der neuen slowenischen Regierung und fordern rasche Umsetzung
- Sofortiger Stopp des ersten geplanten Kraftwerks Hrastje-Mota muss folgen
Wien, am 14. September 2018 – Die neue Regierung in Slowenien, die gestern Donnerstag spätabends vom Parlament bestätigt wurde, setzt einen zentralen Schritt zum Schutz und zur ökologisch nachhaltigen Entwicklung der slowenischen Mur an der Grenze zur Steiermark. Im Koalitionsabkommen der fünf Regierungsparteien wurde diese Vereinbarung festgeschrieben: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen.“ Die Umweltorganisation WWF sowie slowenische Umwelt-NGOs begrüßen die Absage an naturzerstörerische Kraftwerksprojekte und das Eintreten der politisch Verantwortlichen in Slowenien für Natur und Menschen in der grenzübergreifenden Murregion.
Für den WWF und slowenische Umwelt-NGOs geht es nun darum, dass die Regierung in Slowenien rasch handelt und die festgeschriebenen politischen Vereinbarungen umsetzt. Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“ beim WWF Österreich formuliert in diesem Zusammenhang eine sehr wesentliche Forderung: „Die slowenische Regierung muss den Kraftwerksspuck nun endgültig beenden. Ein sofortiger Stopp des bereits geplanten Wasserkraftwerks an der Mur bei Hrastje-Mota ist unabdingbar.“
Die Dringlichkeit der politischen Umsetzung für den Schutz der slowenischen Mur wird vor dem Hintergrund der Dimension des geplanten Wasserkraftausbaus an der frei fließenden Mur deutlich: Unmittelbar ab dem Grenzort Spielfeld sollen nach Plänen des slowenischen Energiekonzerns „Slowenische Draukraftwerke Maribor“ 50 Fluss-Kilometer in eine Kette von acht leblosen Stauseen transformiert werden – und das inmitten von zwei Natura 2000-Gebieten.
Negativer Umweltbericht für Kraftwerk
Bereits das erste geplante Kraftwerk Hrastje-Mota in Slowenien, dessen Stausee bis an die Grenze zu Österreich reichen würde, hätte fatale ökologische Auswirkungen, insbesondere für die Auenwälder, den Fischbestand sowie für den natürlichen Grundwasserkörper der Region. Zu diesem Ergebnis kommt der entsprechende Umweltbericht von 2017. Zudem stellten zwei internationale Fluss-Experten in unabhängigen Gutachten fest, dass das Kraftwerk zu schweren ökologischen Schäden für die Fluss- und Auengebiete in den Nachbarländern Österreich, Kroatien und Ungarn führen würde.
Im März 2018 richteten sich mehr als 77.000 Menschen im Rahmen einer internationalen Petition an die damalige slowenische Umweltministerin und forderten den Schutz der Mur vor weiteren Kraftwerken. „Die Entscheidung der neuen slowenischen Regierung ist ein starkes Zeichen und im Sinne der vielen besorgten Menschen, die Mur für die kommenden Generationen frei fließen zu lassen. Die Mur ist das ökologische Rückgrat für eine zukünftige naturverträgliche Entwicklung der Region, für die lokale Bevölkerung und die dortigen Gemeinden ohne weitere Kraftwerke“, so Mohl abschließend.
Download der Koalitionsvereinbarung über die Zusammenarbeit in der Regierung der Republik Slowenien für die Mandatszeit 2018 – 2022: (Slowenisch):
http://www.strankalms.si/wp-content/uploads/2018/08/Koalicijski-sporazum-o-sodelovanju-v-Vladi-Republike-Slovenije-za-mandatno-obdobje-2018%E2%80%932022.pdf
Seite 21 – Kapitel Herausforderung: Wasserkraft: „Wir werden die Mur schützen und keine Wasserkraftwerke an diesem Fluss bauen“ („Zaščitili bomo rek Mur, pri čemer hidroelektrarn na tej reki ne bomo gradili.“)
Rückfragehinweis und Fotos:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich Tel. 0676/83488203,
E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Arno Mohl, Programmleiter „Mur-Drau-Donau“, Tel. 0676/83 488 300, E-Mail: arno.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels