Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
WWF: Thailand kündigt DNA-Testoffensive gegen illegalen Tigerhandel an
Thailand will den verheerenden illegalen Handel mit DNA-Tests für 1.500 Tiger eindämmen – WWF begrüßt Schritt und fordert rasche Schließung der Tigerfarmen

Bangkok, Wien, am 10. März 2021. Das thailändische Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation hat einer Tigerfarm die Geschäftslizenz entzogen und eine DNA-Testoffensive gegen den illegalen Tigerhandel angekündigt. Bei rund 1.500 Tigern in 39 Tigerfarmen sollen Herkunftskontrollen durchführt werden, um den illegalen Handel mit den bedrohten Großkatzen zu erschweren. „Die Ankündigung Thailands ist ein wichtiger Schritt gegen den professionellen Schmuggel mit Tigern in Asien und weltweit. Darüber hinaus müssen alle Tigerfarmen schrittweise geschlossen werden“, sagt Georg Scattolin, Artenschutz-Experte beim WWF Österreich. „Eine DNA-Testoffensive kann illegale Geschäftspraktiken offenlegen. Umso wichtiger wäre, dass auch andere Länder in Südostasien – wie Laos, Vietnam oder Kambodscha und vor allem auch China – rasch dem Beispiel Thailands folgen.“
Obwohl das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES den Handel mit Tigern streng verbietet, floriert das illegale Geschäft mit Tigerteilen und -produkten. Die starke Nachfrage heizt auch die Wilderei massiv an: Jede Woche werden im Schnitt mindestens zwei Tiger gewildert. Das zeigt eine Studie der Organisation TRAFFIC, die in den Jahren 2000 bis 2018 beschlagnahmte Tigerteile von insgesamt 2.400 Tieren ausgewertet hat. Zusätzlich angeheizt wird die Nachfrage durch Tigerfarmen. „Rund 8.000 Tiger werden derzeit in diesen Zuchtanstalten gehalten – das sind doppelt so viele wie in freier Wildbahn“, kritisiert WWF-Experte Georg Scattolin.
Vordergründig geben sich die Farmen als Tiger-Streichel-Zoos aus und erfreuen sich großer Beliebtheit bei touristischen Gästen. Doch während öffentlich Tiger-Selfies gemacht werden, gibt es auch konkrete Hinweise darauf, dass hinter den Kulissen die Tiere geschlachtet und in den illegalen Handel eingespeist werden. Der WWF (World Wide Fund for Nature) fordert daher die schrittweise Schließung der Farmen. Tourist*innen sollten wiederum dubiose Tier- und Freizeitparks nicht besuchen, empfiehlt die Naturschutzorganisation.
Rückfragehinweis:
WWF-Pressestelle
E-Mail: presse@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.
Seeadler getötet: WWF und BirdLife fordern Aktionsplan gegen Wildtierkriminalität
Besenderter Seeadler “Dante” stirbt nach Schussverletzung und Zugkollision – WWF und BirdLife fordern konsequentes Vorgehen gegen illegale Verfolgung streng geschützter Arten
Sie haben abgestimmt: Größte Bausünde steht in Ohlsdorf
Das Logistikzentrum in Ohlsdorf wurde zur größten Bausünde gewählt! Für den Bau mussten 19 Hektar Wald weichen – ein trauriges Beispiel für die fehlgeleitete Bodenpolitik in Österreich.
Zerstörung Schwarze Sulm: Umweltverbände ziehen gegen Kraftwerkspläne erneut vor Gericht
WWF, ÖKOBÜRO und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe reichen Revision beim Höchstgericht ein – Forderung nach endgültigem Projektstopp und verbindlichen Schutz für frei fließende Flüsse