Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF unterstützt die Entfernung der Tiger aus dem Tigertempel in Thailand
Presseaussendung WWF
Bangkok, 2. Juni 2016 – Der WWF begrüßt die Entfernung aller Tiger aus dem seit Jahren umstrittenen „Tigertempel“ Wat Pa Luang Ta Bua Yannasampanno in Thailand durch die thailändische Regierung und deren Unterbringung in Ratchaburi. „Der WWF war entsetzt darüber, dass der Tempel im letzten Monat eine offizielle Genehmigung als Zoo erhalten sollte – und dies trotz der Vorwürfe und ausreichender Beweislage, dass der Tempel Tiger in den illegalen Wildtierhandel einschleust. Die jetzige Entscheidung durch die Nationalparkbehörde war schon längst überfällig und alle Tiger müssen für immer aus dem Tempel entfernt werden“, so die Direktorin von WWF Thailand, Yowalak Thiarachow.
Der WWF will nun, dass auch andere Einrichtungen, in denen Tiger in Gefangenschaft leben, überprüft werden ob dort nicht Tiger oder deren Körperteile illegal gehandelt werden.
Der „Tigertempel-Bericht“ der australischen Organisation Cee4life wies bereits im Jänner nach, dass der Tempel an illegalem Wildtierhandel durch Laos beteiligt ist. Dies ist nicht nur ein Verstoß gegen die internationale Artenschutzkonvention (CITES) sondern auch ein Rechtsbruch nach thailändischem Recht. Dafür ist eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren verbunden mit Geldstrafen vorgesehen. Der Tempel gab vor, ein Asyl für Tiger zu sein. Stattdessen war er eine Tigerzuchtstation ohne Genehmigung, die Tiger und deren Teile am Schwarzmarkt für enorme Gewinne verkaufte. Die Zahl der dort gehaltenen Tiger wuchs von 18 Tieren im Jahr 2007 auf 147 in diesem Jahr. „Die Schließung des Tigertempels und ähnlicher Einrichtungen ist notwendig um den grausamen, korrupten und illegalen Handel mit den Tieren zu beenden und die Zahl der wild lebenden Tiger in Thailand zu erhöhen“, so der WWF. In Thailand gibt es nach Schätzungen 33 Einrichtungen, die bis zu 1.300 Tiger gefangen halten.
Thailand hat sich dazu bekannt, die wild lebenden Tiger im Land zu schützen. Tigertempel und ähnliche Einrichtungen beschädigen Thailands Reputation als Schutzland für Tiger. Nach der Artenschutzkonvention ist zudem Thailand verpflichtet, die Haltung von Tigern in Gefangenschaft zu kontrollieren und den illegalen Artenhandel zu stoppen.
Der WWF fordert von der Nationalparkbehörde, dass die Tiger aus dem Tempel entfernt und in sicheren und legalen Einrichtungen untergebracht werden, wo sie nicht Opfer der Wildtierhändler werden können. Um dies dauerhaft zu kontrolllieren, sollen ihnen Mikrochips eingepflanzt werden. Auf keinen Fall dürfen sie im „World Buddhist Sanctuary“ untergebracht werden, das enge Verbindungen mit dem Tigertempel unterhält, so der WWF. Die thailändische Polizei muss außerdem sofort eine Untersuchung einleiten um den Fall restlos aufzuklären.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, E-Mail: franko.petri@wwf.at,; Fotos von Tigern auf Anfrage bei unserer Medienassistenz Hannes Greber, E-Mail: hannes.greber@wwf.at.
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