In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF veröffentlicht IUCN-Warnschreiben an Kärnten: Weltnaturschutzunion warnt vor Verletzung der Nationalpark-Kriterien
Klagenfurt / Wien, am 28. Februar 2020. In einem dem WWF Österreich vorliegenden Schreiben an Umweltministerin Leonore Gewessler und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser zeigt sich die Weltnaturschutzunion (IUCN) „tief besorgt“ über das neue Kärntner Jagdübereinkommen, demzufolge Große Beutegreifer wie Wolf, Luchs, Bär, Goldschakal und Fischotter von Erhaltungs- und Forschungs-Maßnahmen im Nationalpark Hohe Tauern ausgenommen werden sollen. Die IUCN warnt die Politik davor, dass „eine solche Ausnahme den Zielen und dem Zweck eines Nationalparks offen widersprechen“ würde. „Das naturschutzfeindliche Abkommen zwischen Grundbesitzern, Jägerschaft und Kärntner Landesregierung verursacht einen internationalen Imageschaden für den Nationalpark Hohe Tauern. Die drohende Aufweichung der IUCN-Kriterien muss als Alarmsignal gelten – mit Folgen, die weit über Kärnten hinausreichen“, warnt WWF-Nationalparkexperte Bernhard Kohler. „Österreich hat sich bei der Ausweisung von Nationalparks den Kriterien der IUCN verschrieben. Daher muss Landeshauptmann Kaiser das Jagdübereinkommen sofort zurückziehen. Ansonsten braucht es klare gesetzliche Vorgaben, um die Einhaltung der Richtlinien sicherzustellen.“
Laut IUCN-Richtlinien besteht eines der zentralen Ziele von Nationalparks im „Erhalt lebens- und ökologisch funktionsfähiger Populationen heimischer Arten in ausreichender Dichte, um die langfristige Integrität und Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme zu sichern“. Das Aussperren von Wildtieren widerspricht damit jeder Grundintention von Nationalparks. Wolf, Luchs, Bär und Fischotter kamen in den Hohen Tauern bis vor 100 bis 150 Jahren natürlich vor. „Der Nationalpark hat damit eine klare Verpflichtung, diese Arten zu erhalten und zu fördern. Wie zahlreiche Studien belegen und auch im IUCN-Schreiben betont wird, erfüllen Große Beutegreifer ökologische Schlüssel-Funktionen und gehören daher in einen Nationalpark – nur dann kann von wirklich intakten Ökosystemen die Rede sein, die das zentrale Schutzgut von Nationalparks darstellen“, so Bernhard Kohler.
WWF fordert Runden Tisc
h
Ein fachlich sinnvolles Übereinkommen müsste laut WWF Österreich alle relevanten Stakeholder inklusive Stimmen aus Naturschutz und Wissenschaft berücksichtigen und in erster Linie die unverzichtbare ökologische Rolle von Großen Beutegreifern betonen. „Nachdem die Kärntner Landesregierung das Abkommen unter Verschluss hält, muss jetzt Bundesministerin Leonore Gewessler in ihrer Funktion als Bundesverantwortliche für Nationalparks intervenieren und dafür sorgen, dass dieses völlig misslungene Jagdübereinkommen zurückgenommen und unter ökologischen Gesichtspunkten neu konzipiert wird“, fordert WWF-Experte Kohler. Dazu brauche es einen Runden Tisch gemeinsam mit Naturschutz, Wissenschaft, Nationalparks Austria sowie den drei Verwaltungen des Nationalparks Hohe Tauern. „Eine nationalparkkonforme Regelung muss die Expertise von Nationalpark, behördlichem Naturschutz, Wissenschaft sowie Umweltschutzorganisationen berücksichtigen und darf nicht einfach hinter verschlossenen Türen zwischen Jägerschaft, Grundbesitzer und Politik vereinbart werden“, sagt Bernhard Kohler.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel. 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













