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WWF warnt vor Folgen der Regenwald-Zerstörung für Klima und Artenvielfalt

Anlässlich des morgigen Welt-Regenwald-Tags warnt die Umweltorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) vor den katastrophalen Folgen der zunehmenden Zerstörung der globalen Regenwälder. “Die Regenwälder unseres Planeten sind wahre Schatzkammern der Artenvielfalt. Sie sind aber auch ein Bollwerk gegen die Erderhitzung, das wir auf keinen Fall verlieren dürfen”, warnt Georg Scattolin, Leiter des Internationalen Programms beim WWF Österreich. Die artenreichen Ökosysteme bilden zudem die Lebensgrundlage von bis zu 47 Millionen Menschen im Amazonasgebiet, wie eine WWF-Studie kürzlich zeigte. “Wir steuern dem Kipp-Punkt des Amazonas-Regenwaldes entgegen. Ohne rasche Wende gefährden wir die Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort und verfehlen das globale 1,5 Grad-Limit – was in weiterer Folge alle Menschen betrifft”, sagt Georg Scattolin. Laut der Studie sind 18 Prozent des Amazonas-Regenwaldes bereits durch Landnutzungsänderungen unwiderruflich zerstört worden. “Wir brauchen auf globaler Ebene strenge Regeln gegen die Regenwald-Zerstörung. Das EU-Waldschutzgesetz ist ein wichtiger Baustein, der jetzt rasch und lückenlos umgesetzt werden muss”, fordert Scattolin.
Gemeinsam mit Gruppen der indigenen Amazonas-Bevölkerung hat die Naturschutzorganisation WWF im Rahmen der letzten Klimakonferenz COP27 eine 80-prozentige Unterschutz-Stellung des Amazonas-Regenwaldes bis 2025 gefordert. Dafür muss die Politik die größten Treiber der Entwaldung eindämmen – darunter den illegalen Bergbau, die Landnahme für die industrielle Landwirtschaft, die Korruption, den illegalen Handel mit Wildtieren und natürlichen Ressourcen des Regenwaldes. Zudem müssen die Industrieländer durch eigene Gesetze verhindern, dass für den Anbau oder die Herstellung von Produkten wie Fleisch, Kakao, Kaffee, Mais, Palmöl, Holz oder Soja für Futtermittel wertvoller Regenwald zerstört wird.
Allein der Amazonas-Regenwald beheimatet neun Prozent aller Wirbeltierarten weltweit, 14 Prozent aller Vogelarten, 13 Prozent aller Fischarten, acht Prozent aller Amphibienarten und 22 Prozent aller Pflanzenarten. Der Regenwald ist zudem einer der wichtigsten CO2-Speicher der Welt. In der Vegetation und dem Boden sind 367 bis 733 Gigatonnen CO2 gespeichert, das entspricht etwa den gesamten weltweiten CO2-Emissionen von 18 Jahren. Bei der Entwaldung wird über Jahrhunderte gebundener Kohlenstoff zusätzlich freigesetzt. “Die Natur ist unsere beste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise – daher müssen bei der nächsten Klimakonferenz auch Naturschutz-Maßnahmen beschlossen werden”, fordert Georg Scattolin vom WWF Österreich.
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