Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: Wurden die ersten Fischotter bereits gefangen und getötet?
Wien, 11. April 2017 – Mit dem Bescheid der Niederösterreichischen Landesregierung an die NÖ-Teichwirte und den NÖ-Landesfischereiverband dürfen seit 3. April 40 Fischotter gefangen und dann in der Zeit von November 2017 bis Ende Februar 2018 mit Langwaffen direkt geschossen werden. „Wir nehmen die Sorgen der Fischer und Teichwirte über den Fischrückgang in unseren Gewässern ernst und führen auch den entsprechenden Dialog, aber ein gutes und funktionierendes Management beginnt ganz sicher nicht mit der letzten Stufe – der Tötung der Tiere. Es braucht Einzäunungen von Teichen sowie völlig andere Besatzmaßnahmen als wie bisher – und es braucht vor allem einen Managementplan, der diesen Namen auch wirklich verdient, also einen Plan, der mit allen relevanten Stakeholdern auf einer soliden Datenbasis erarbeitet wurde“, so Christian Pichler, Artenschutzexperte beim WWF.
Nachdem der Bescheid seit 3. April rechtswirksam ist, fordert der WWF vom Land Niederösterreich die Bekanntgabe, ob die ersten Tiere bereits gefangen und getötet wurden. „Der Bescheid erlaubt das sofortige Fangen der Otter. Die Niederösterreichische Landesregierung ist jetzt gefordert, über den aktuellen Status zu berichten. Wurden die ersten Tiere gefangen, wie viele und wo wurden die Tiere gefangen, waren die Tiere unverletzt, wurden weibliche Tiere gefangen und wer hat die Tiere getötet?“, fordert Pichler Antworten von der Niederösterreichischen Landesregierung ein.
Der WWF vertritt nach wie vor die Ansicht, dass der Bescheid zur Entnahme der Fischotter auf Grund der lückenhaften Datenlage niemals hätte ausgestellt werden dürfen. „Die Tötung von 40 Fischottern löst kein Problem und ist kein praktikabler Ansatz für den Artenschutz“, so Pichler. Nach der Übergabe der Petition mit mehr als 22.000 Unterschriften wird der WWF als nächsten Schritt den juristischen Weg einschlagen und eine Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Niederösterreich einbringen.
Weitere Informationen:
Mag. Gerhard Auer, WWF-Pressesprecher, 01/488 17-231, gerhard.auer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf













