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WWF zum Welttag der Flüsse: Idealer Zeitpunkt für vollständige Unterschutzstellung der Osttiroler Gletscherflüsse
Zwei Kraftwerksvorhaben im Isel-Gebiet stehen inzwischen vor dem aus – Die Isel gehört zu den weltweit am meisten bedrohten Flüssen – WWF-Antrag zur Unterschutzstellung seit Mai nicht behandelt

„Das Hochwasser hat diesen Sommer verschiedene Standorte der seltenen Pflanze völlig umgestaltet und die Bestände dadurch lokal stark dezimiert“, erklärt WWF-Gewässerschutzexpertin Marianne Götsch. „Das ist an Wildflüssen wie der Isel ein natürlicher Prozess – der aber zeigt, dass es ein lückenloses Schutzgebiet und intakte Zubringer braucht, von denen aus sich die Auenlebewelt regenerieren kann.“ Aus diesem Grund unterstreichen der WWF Österreich und der Verein Erholungslandschaft Osttirol anlässlich des Welttags der Flüsse am 26. September die gemeinsame Forderung nach einer vollständigen Unterschutzstellung der Isel und ihrer Zubringer. „Wir wollen für einen langfristigen und sicheren Schutz des Iselsystems sorgen. Intakte Naturräume wie die Osttiroler Gletscherflüsse sind das Aushängeschild des Landes und ein wichtiges Standbein für den naturnahen Ökotourismus. Dieses einmalige Naturerbe gilt es für zukünftige Generationen zu bewahren“, mahnt VEO-Obmann Rainer Brugger.
Bereits im Mai brachten WWF, VEO und namhafte Wissenschafter*innen einen entsprechenden Schutzgebietsantrag beim Land Tirol ein. „Die versprochene Begutachtung des Landes ist bisher ausgeblieben. Dafür liegt mittlerweile für das geplante Kraftwerk Haslach-Kalserbach ein vernichtendes Gutachten vor und beim Projekt im Defereggental hat das Landesverwaltungsgericht Tirol die Bewilligung per Beschluss aufgehoben“, erinnert WWF-Expertin Götsch. „Die Zeit ist jetzt reif für einen wirkungsvollen Schutz der Isel. Gerade angesichts der Klimakrise brauchen wir intakte Flüsse die gegenüber den Folgen der Erderhitzung widerstandsfähig sind.“
Bedeutung des Isel-Systems
Neben der Deutschen Tamariske beherbergen die Osttiroler Gletscherflüsse auch bedrohte Gelbbauchunke, die in bachbegleitenden Tümpeln zu finden ist. Hinzu kommen dutzende gefährdete Arten der Roten Liste, wie etwa der Flussregenpfeifer, die Kleine Hufeisennase oder der Flussuferläufer, der seine Eier auf Kiesbänken ausbrütet. Auch die bunt schillernde Äsche ist in der Isel und ihren Zubringern zuhause. Diese gefährdete Fischart reagiert besonders sensibel auf Flussverbauungen, weshalb ihr Vorkommen durch die vielen Kraftwerksprojekte akut bedroht ist. „Dieses Naturparadies braucht einen ganzheitlichen Schutz, da die Vernetzung der Isel mit ihren Zubringern für das gesamte Ökosystem lebensnotwendig ist“, fordert WWF-Expertin Marianne Götsch.
Weiterführende Infos auf www.fluessevollerleben.at/isel
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