Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
WWF zum Wiederaufbaufonds: EU-Kommission muss nachbessern, um Green Deal zu retten
Verpflichtende Leitplanken für die klima- und naturverträgliche Verwendung der Haushaltsmilliarden fehlen noch -EU-Kommission muss sicherstellen, dass ihr Paket keine Projekte und keine Wirtschaftssektoren unterstützt, die dem Green Deal schaden
Wien, 27. Mai 2020. Aus Sicht der Umweltschutzorganisation WWF Österreich fehlen in dem am Mittwoch präsentierten Wiederaufbaufonds der Europäischen Kommission noch mehrere verpflichtende Leitplanken zur Umsetzung des Green Deal. „Die Maßnahmen der EU-Kommission müssen einen klima- und naturverträglichen Neustart der Wirtschaft garantieren, wofür aber noch wichtige Kriterien ausständig sind. Die geplanten Milliarden-Investitionen werden die Europäische Union viele Jahre prägen, daher ist jetzt Weitsicht gefordert. Sowohl die Klimakrise als auch das Artensterben müssen auf allen Ebenen bekämpft werden“, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons in einer ersten Reaktion.
Die EU-Kommission muss garantieren, dass ihr Paket keine Projekte und keine Wirtschaftssektoren unterstützt, die dem Green Deal schaden. Fossile Industrien mit Kohle, Öl und Erdgas dürfen daher nicht subventioniert werden. Dafür fehlen dem Vorschlag aber noch klare Instrumente zur Umsetzung nachhaltiger Kriterien. Das Fehlen des „do no harm“-Prinzips in den Vorschlägen lässt die Tür für umweltschädigende Aktivitäten offen. „Auch die EU-Mitgliedstaaten und das Parlament müssen hier noch nacharbeiten“, fordert Hanna Simons.
Der Umweltverband WWF (World Wide Fund for Nature) fordert, dass der EU-Haushalt und der Wiederaufbaufonds der EU-Kommission in den folgenden Punkten noch verbessert wird:
1. Der EU-Haushalt muss vollständig das so genannte „Do no harm“-Prinzip des Green Deal beinhalten. Dies schließt staatliche Beihilfen und Unterstützung für umweltschädigende Aktivitäten aus, wie etwa die Industrie für fossile Brennstoffe, Kernenergie, neue Flughäfen und Autobahnen, Deponierung und Verbrennung von Müll.
2. Zumindest die Hälfte des EU-Haushalts muss in nachhaltige Aktivitäten fließen. Der Umbau und die Transformation der Wirtschaft zu Klimaneutralität und die Wiederherstellung der Natur müssen auf allen Ebenen unterstützt werden.
3. Die Verwendung der EU-Taxonomie muss ausdrücklich vorgeschrieben werden, um die Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen. Die Glaubwürdigkeit des Planes der EU hängt von der Qualität der Instrumente ab, die sie einsetzt. Die EU-Taxonomie ist schon jetzt präzise, wissenschaftlich fundiert und auf die Ziele des Green Deal abgestimmt.
Rückfragehinweis:
WWF Österreich, Mag. Volker Hollenstein
Leiter Politik & Kommunikation
Mobil: +43664 501 31 58
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung
NEKP-Präsentation: WWF fordert ambitionierte Umsetzung
Umweltschutzorganisation fordert verbindlichen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen, Energiespar-Programme und Stärkung natürlicher CO2-Senken
Startschuss für EU-Renaturierung: WWF fordert nationalen Schulterschluss
Naturschutzorganisation ruft Bund und Länder zum gemeinsamen konstruktiven Handeln auf – Ausreichende Finanzierung, bessere Datenlage und Transparenz wichtig für Erfolg