Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
Weltfischereitag: WWF fordert Satellitentechnik gegen illegale Fischerei

Wien, 21. November 2013 – Anlässlich des heutigen Welttags der Fischerei fordert der WWF mehr Transparenz in der Fischerei. Der illegale, unregulierte und undokumentierte Fischfang ist einer der Hauptgründe für die weltweite Übernutzung der Meere. Ein vom WWF initiiertes Pilotprojekt im Südpazifik zeigt, dass dieses Problem mittels Satellitentechnik einfach und effektiv eingedämmt werden kann. Auf Schiffen angebrachte Sender liefern permanent Informationen zu den Routen und Aktivitäten der Fangflotten. Illegaler Fischfang, beispielsweise in Meeresschutzgebieten, kann somit eindeutig aufgedeckt werden. „Fangquoten und Regeln alleine reichen nicht aus, um die Ausbeutung der Meere zu stoppen. Es braucht zusätzlich geeignete Überwachungs-und Kontrollmaßnahmen“, betont WWF Meeresexperte Axel Hein. „Immerhin wird heute Schätzungen zufolge weltweit jeder fünfte Fisch illegal gefangen.“
Um die Transparenz in der Fischerei zu erhöhen, hat der WWF ein Monitoringprogramm auf Satellitenbasis entwickelt. Kernstück des Programms ist das in der weltweiten Schifffahrt genutzte, automatische Identifikationssystem (AIS). Es liefert via Satellit Daten zur Identifizierung eines Schiffes wie Name, Größe, und Position. Der WWF wertet die AIS-Daten mit einer eigens dafür entwickelten Methode aus. Bewegungsmuster und Geschwindigkeiten der Schiffe offenbaren, ob und wo ein Schiff gefischt hat. So kann überprüft werden, ob vorgeschriebe Routen, Fanggebiete und die Grenzen von Meeresschutzgebieten eingehalten werden.
Erfolgreich getestet wurde das WWF Monitoringprogramm gemeinsam mit Sea Quest, einem Fischereibetrieb auf Fidschi im Südpazifik. Das MSC-zertifizierte Thunfischfangunternehmen stattete seine Fangschiffe mit sechs AIS-Sendern aus. Seit Juni 2013 liefern diese rund um die Uhr Informationen zu den Fangaktivitäten der Schiffe an die WWF-Datenbank. „Sea Quest zeigt mit der Zusammenarbeit, dass sie bereit sind ihre Fangaktivitäten transparent zu machen. Ich hoffe, dass dieses Projekt Schule macht und viele Fischereibetriebe diesem Beispiel folgen“, so Hein.
Der WWF fordert, dass ausschließlich Fischbestände befischt werden, die nicht überfischt sind, dass Beifang auf Werte nahe Null reduziert wird und Meereslebensräume nicht beeinträchtigt werden. Hierzu sind wissenschaftsbasierte Mehrjahrespläne ebenso Voraussetzung, wie ein lückenloses Monitoring und Kontrollen. Der WWF appelliert an die Regierungen und Fischereibehörden weltweit, endlich effektive Monitoring- und Kontrollmaßnahmen umzusetzen. Ein erster Schritt wäre die flächendeckende Anwendung des satellitengestützte AIS-Systems für alle kommerziellen Fangschiffe.
Rückfragehinweis:
Lisa Simon, WWF Pressesprecherin, Tel.: 0043-1-48817-215, Mobil: 0043-67683488215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!