WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Neujahrs-Vorsatz 2023: WWF fordert Ernährungswende
Weltweit starten Millionen von Menschen unter dem Motto “Veganuary” mit einem Monat rein pflanzlicher Ernährung ins neue Jahr. Viele nehmen sich zudem vor, generell mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu essen und vermehrt biologisch einzukaufen. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert die Politik auf, Vorsätze wie diese strukturell zu unterstützen: “Wir brauchen eine öko-soziale Ernährungswende, damit sich alle Menschen in Österreich für eine umwelt- und klimaschonende Ernährung entscheiden können. Den notwendigen Rahmen dafür muss die Politik setzen”, sagt Julia Haslinger, WWF-Expertin für nachhaltige Ernährung. Momentan ist das Ernährungssystem weltweit für rund ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich und sorgt für fast 70 Prozent des Verlustes an Artenvielfalt. Besonders der Konsum von Fleisch lastet schwer auf dem Planeten – Fleisch ist für 43 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
“Die Bundesregierung muss pflanzliche Lebensmittel fördern und falsche Anreize beenden. Zum Beispiel könnte sie die sinnlosen Rabatt-Schlachten auf importiertes Billigfleisch stoppen und zugleich die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte senken”, fordert Haslinger. Genauso wichtig sind transparente Kennzeichnungen tierischer Produkte nach Herkunft und Tierwohl – sowohl in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie als auch im Handel bei verarbeiteten Produkten. “Die geplante Verordnung geht nicht weit genug. Sie muss auch für die Gastronomie gelten und Angaben zum Tierwohl enthalten. Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, was auf ihren Tellern landet”, sagt Julia Haslinger. Sie fordert zudem eine umwelt- und klimagerechte Anpassung der derzeit empfohlenen Ernährungspyramide des Gesundheitsministeriums.
Fleischproduktion eindämmen, Verschwendung von Lebensmitteln stoppen
Für die Fleischproduktion werden weltweit Regenwälder, Savannen und Feuchtgebiete in Agrarland umgewandelt. Dadurch geht der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten für immer verloren. “Indem wir uns für pflanzliche Alternativen entscheiden, tragen wir aktiv zum Schutz unseres Planeten bei. Schon mit der Reduktion des österreichischen Fleischkonsums um ein Fünftel würden so viele Flächen frei werden, dass der gesamte heimische Bedarf an Soja-Futtermitteln bei uns produziert werden kann”, rechnet Haslinger vor. Importe in Höhe von 500.000 Tonnen Soja würden dadurch wegfallen – und sogar noch eine Restfläche von 4.000 Hektar übrig bleiben. “So könnten wir den Import von Regenwald-Soja und damit massive Naturzerstörung stoppen”, sagt Haslinger.
Auch die Verschwendung von kostbaren Lebensmitteln belastet den Planeten massiv: 40 Prozent aller weltweit produzierten Lebensmittel werden nie gegessen – Zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen dadurch unnötig. Allein in Österreich fallen jährlich eine Million Tonnen Lebensmittelabfälle an. Der WWF fordert daher verbindliche Reduktionsziele für alle Sektoren und zumindest eine Halbierung der Verschwendung bis 2030.
Weitere Infos:
WWF-Aktionsplan für eine Ernährungswende hier.
News
Aktuelle Beiträge
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf
Kraftwerk Kaunertal: WWF fordert Offenlegung aller Sicherheitsrisiken
Aktuelle Anfrage an TIWAG eingereicht – Naturschutzorganisation für volle Transparenz, bevor Kraftwerksausbau vorangetrieben wird – Klimakrise verschärft Naturgefahren und Sicherheitsrisiken
“Der Luchs verschwindet”: WWF schlägt mit Weihnachtskampagne Alarm für den Schutz der seltenen Katzenart
Nur noch maximal 35 Luchse in Österreich – WWF fordert bessere Vernetzung der Lebensräume und entschlossenes Vorgehen gegen Wildtierkriminalität










