In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF-Erfolg: Mehr Rechte für Umweltorganisationen im Artenschutz
Schon seit Jahren kämpft der WWF – wenn nötig auch vor Gericht – für EU-rechtlich streng geschützte Tierarten. Dazu zählen unter anderem auch der Biber, der Fischotter und der Wolf. Nun können wir einen wichtigen Erfolg feiern, der den Artenschutz in Österreich wieder in bessere Bahnen lenkt und Hoffnung macht. Denn der Verwaltungsgerichtshof stärkt die Rechte von Umweltorganisationen im Artenschutz. Diese müssen das Recht haben, in die Entnahmeverfahren von streng geschützten Tierarten eingebunden zu sein – dank des Urteils nun auch im Falle von Verordnungen. Damit hat die Entscheidung weitreichende Folgen für die zahlreichen Verordnungen vieler Bundesländer zur Tötung streng geschützter Arten.
20 Fischotter „entnommen“
Um die Tragweite dieser Entscheidung zu verstehen, hilft ein Blick auf die Entwicklungen der letzten Jahre im Umgang mit streng geschützten Arten. Bereits 2017 wurde ein erster Bescheid erlassen, in dem es hieß, dass Fischotter „entnommen“ – also getötet – werden dürfen. Vor dem NÖ Landesverwaltungsgericht wurde dem WWF schließlich die Parteistellung im Verfahren zugestanden und der Bescheid kurz vor Ablauf aufgehoben. Leider kam dies für 20 Fischotter zu spät. Ein Folgebescheid der Naturschutzbehörde wurde ebenso von WWF erfolgreich beeinsprucht und kein weiterer Fischotter wurde getötet.
Bei Bescheiden hatte der WWF nun Parteistellung erkämpft und konnte dadurch erfolgreich gegen weitere mangelhafte Bescheide vorgehen. Die Politik versuchte daraufhin die gerade gewonnene Parteistellung von anerkannten Umweltorganisationen zu umgehen und im Laufe der Zeit wählten Politiker:innen für Ausnahmeverfahren immer öfter den Weg über Verordnungen statt über Bescheide. Biber, Fischotter und Wolf wurden dadurch in vielen Bundesländern über mehrere Jahre zum Abschuss und zum Fang freigegeben. Dem WWF blieb nur mehr die Option, Stellungnahmen abzugeben, für rechtliche Schritte waren ihm die Hände gebunden.
Höchstgericht gibt WWF recht
Nun folgte nach einem langwierigen Prozess, ausgehend von der Niederösterreichischen Fischotter Verordnung aus dem Jahre 2019, das entscheidende Urteil für uns! Nach Durchlaufen der juristischen Instanzen (angefangen bei der Behörde und final im Zuge einer außerordentlichen Revision beim Verwaltungsgerichtshof) gab dieser uns recht! Das Höchstgericht stärkt die Rechte von Umweltorganisationen im Artenschutz, die so Parteistellung auch bei Verordnungen erhalten. Konkret hat der Verwaltungsgerichtshof klargestellt, dass anerkannte Umweltschutzorganisationen grundsätzlich bereits an Behördenverfahren, in denen Normen des EU-Umweltrechts betroffen sind, beteiligt werden müssen. Zudem muss es einen effektiven gerichtlichen Rechtsschutz geben. Das gilt auch in Verfahren zu Verordnungserlassungen. Ein Meilenstein!
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen













