Lokalaugenschein: Schwall-Belastung tötet Jungfische und Fischlarven am Inn – WWF und Tiroler Fischereiverband fordern umfassende Sanierung der Schwall-Belastung durch Tiwag und Verbund in Tirol
WWF: Österreich enttäuscht beim Klima-Index
Österreich liegt im neuen Climate Change Performance Index (CCPI) unverändert auf Platz 32 und landet damit unter 63 Ländern nur im Mittelfeld, im EU-Vergleich auf Rang 14. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert deshalb ein wirksames Maßnahmenpaket von der Politik, darunter ein starkes Klimaschutzgesetz, den Abbau umweltschädlicher Subventionen und eine Energiespar-Offensive. „Österreich hat in einzelnen Bereichen Fortschritte gemacht, aber zum glaubwürdigen Vorreiter fehlt noch sehr viel. Bund und Länder sind in allen Bereichen massiv gefordert”, sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner zum Ranking-Ergebnis. Besonders schlecht schneidet Österreich beim Kriterium sparsame Energienutzung ab. Zudem fehlen ein Klimaschutzgesetz und ein Ausstieg aus der Subventionierung fossiler Brennstoffe. Ausdrücklich gelobt werden hingegen das Klimaticket, der Einstieg in die CO2-Bepreisung, die Bahn-Offensive und die Unterstützung für Erneuerbare Energien.
Der WWF fordert, dass die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 weltweit nahezu halbiert werden, um das 1,5-Grad-Ziel annähernd zu erreichen und damit eine Eskalation der Klimakrise zu vermeiden. Dafür sind ein konsequenter Ausstieg aus fossilen Energien und die Verdoppelung der Energieeffizienz notwendig, zugleich ein besserer Schutz der Natur weltweit. Nach der ersten Verhandlungswoche der Klimakonferenz in Dubai warnt der WWF Österreich jedoch vor dem Scheitern der COP28: „Der Erfolg oder Misserfolg dieser Klimakonferenz wird sich an der Frage entscheiden, ob ein Ende der fossilen Energieträger festgeschrieben wird. Das ’Phase out’ von Kohle, Öl und Gas ist die Hürde, die es zu nehmen gilt – und zwar in Form einer verbindlichen Entscheidung, die für alle Staaten gilt. Daran wird die Weltöffentlichkeit diese Klimakonferenz und die teilnehmenden Staaten messen. Denn so wie es in Paris eine globale Einigung über die Dringlichkeit der Klimakrise gab, braucht es in Dubai eine Lösung für den Ausstieg aus fossilen Energien”, sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner.
Österreichs Nachbarland Deutschland hat sich im Klimaschutz-Index mit Rang 14 um zwei Plätze verbessert und liegt damit unter den EU-Staaten auf Platz 6, während etwa Dänemark auf Platz 4, Estland auf Platz 5 und die Niederlande auf Platz 8 liegen. EU-Schlusslicht ist erneut Polen auf Rang 55 – ähnlich liegen Tschechien auf Platz 52, Ungarn auf Platz 49, Bulgarien auf Platz 46 und Italien auf Platz 44. Die Europäische Union als Ganzes hat sich etwas verbessert, was vor allem am „Fit for 55“-Paket liegt. Die CCPI-Fachleute bewerten jedoch das Klimaziel für 2030 als zu niedrig. Zudem hat die EU massive Defizite bei der Verringerung des Energieverbrauchs. Die ersten drei Plätze des CCPI bleiben übrigens erneut leer, weil immer noch keiner der Staaten auf einem 1,5-Grad-Pfad liegt.
Über den Klimaschutzindex – CCPI
Der alljährliche Klimaschutz-Index (Climate Change Performance-Index, CCPI) bewertet statistische Daten und qualitative Fortschritte in den vier Kategorien Treibhausgase (Gewichtung 40 Prozent), Erneuerbare Energien (20 Prozent), Energieverbrauch (20 Prozent) und Klimapolitik (20 Prozent). Für den unter Federführung von Germanwatch erstellten Report werden weltweit Fachleute und Organisationen befragt, für die Bewertung Österreichs unter anderem der WWF.
Den CCPI gibt es hier: https://ccpi.org
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Neue Umfrage zeigt Kaunertal-Absage und Reformbedarf der TIWAG
Geplanter Ausbau Kraftwerk Kaunertal ist schon für Hälfte der Bevölkerung nicht akzeptabel – Zwei Drittel für alternativen Standort bei naturverträglichen Alternativen – 80 Prozent fordern Reformen bei TIWAG
Good News: Griechenland verbietet Fischerei mit Grundschleppnetzen
Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert