Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
WWF Österreich zum Fleischskandal: Billigfleisch stoppen, klimafaire Preise schaffen
Kampfpreise gehen auf Kosten von Umwelt, Menschen und Tierwohl – WWF fordert umfassende Kennzeichnung von Fleischprodukten in Handel und Gastronomie sowie Verzicht auf schädliche Schleuderpreise
Wien, am 23. Juni 2020. Anlässlich der Affäre rund um die deutsche Großmetzgerei Tönnies ist eine Debatte um den ruinösen Preiskampf in der Fleischindustrie entbrannt. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert anlässlich dessen ein konsequentes Vorgehen gegen Billigfleisch und die damit verbundenen Folgekosten für die Gesellschaft und die Umwelt. „Das vermeintliche Billigfleisch kommt uns alle teuer zu stehen. Kampfpreise begünstigen die Massenproduktion, die wiederum die Klimakrise und die Naturzerstörung befeuert. Daher müssen Politik und Wirtschaft jetzt konkrete Lösungen vorlegen – von einer besseren Kennzeichnung über höhere Tierwohl-Standards bis zu klimafairen Preisen“, sagt Hannah-Heidi Schindler, WWF-Expertin für Nachhaltige Ernährung. „Ausgerechnet Fleisch wird oft zu Schleuderpreisen verkauft, was aber völlig falsche Signale aussendet. Bei einem ganzen Huhn um drei Euro oder einem Kilo Schweinefleisch um etwas mehr als vier Euro ist ein umwelt- und tierfreundlicher Betrieb mit fairen Arbeitsbedingungen schwer bis unmöglich“, kritisiert Schindler.
Der WWF Österreich fordert einen Verzicht auf schädliche Fleischrabatte sowie die verpflichtende Kennzeichnung von verarbeiteten Fleischprodukten nach Herkunft und Tierwohl. „Die Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht darauf zu erfahren, was auf ihren Tellern landet – das gilt sowohl für den Handel, als auch für die Gastronomie und die Gemeinschaftsverpflegung“, sagt Schindler. Zudem verlangt die Umweltschutzorganisation höhere Standards bei der Produktion sowie europaweit schärfere Kontrollen, um faire Bedingungen für die dort arbeitenden Menschen zu schaffen.
In diesem Zusammenhang muss auch die bisherige EU-Agrarpolitik grundlegend reformiert werden. „Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig biologisch erzeugte Lebensmittel aus der Region sind. Daher sollten wir gerade auch im Sinne der Selbstversorgung all jene Betriebe stärken, die umwelt- und tierfreundlich arbeiten – und zwar mit der Natur, nicht gegen sie“, sagt Hannah-Heidi Schindler vom WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
Tel. 0676 83488 216
E-Mail: sarah.bimingstorfern@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.