Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Klimavolksbegehren: WWF fordert überparteilichen Beschluss
Österreich braucht konkreten Fahrplan zur Klimaneutralität 2040, neues Klimaschutzgesetz und Klimacheck – Ausstieg aus Öl und Gas erfordert mehr Konsequenz und Kontrolle

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich appelliert an die Abgeordneten des Umweltausschusses, einen überparteilichen Beschluss zu den Vorschlägen des erfolgreichen Klimavolksbegehrens zu fassen. Wichtige Eckpunkte sind ein Klimaschutzgesetz mit einem Fahrplan zur Klimaneutralität 2040 sowie ein wissenschaftlich fundiertes CO2-Budget, das verbindlich verankert und unabhängig überprüft wird. Ebenfalls zentral ist ein wirksamer Klima- und Biodiversitätscheck für alle Gesetze und Verordnungen. „Wir brauchen dringend mehr Konsequenz und Kontrolle, damit der Ausstieg aus Öl und Gas in der notwendigen Geschwindigkeit gelingt. Heiße Luft haben wir schon seit Jahren mehr als genug“, sagt WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner. „Viel zu lange wurden unsere Forderungen nach einer lebenswerten Zukunft für alle von der Politik ignoriert. Um ein Totalversagen in der Klimakrise zu verhindern, müssen die dringenden Anliegen des Klimavolksbegehrens über die Parteigrenzen hinweg vorangetrieben werden“, fordert Magdalena Prieler vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth.
„Österreich hat sein CO2-Budget bisher rücksichtslos verprasst, aber dennoch hat das geltende Klimaschutzgesetz bisher keine Konsequenzen ausgelöst. Das muss sich rasch ändern“, mahnt Lisa Plattner. Dringender denn je braucht es zudem eine ökosoziale Steuerreform mit einem Öko-Bonus und einer klimagerechten CO2-Bepreisung. Parallel dazu müssen Bund und Länder eine große Energiespar-Offensive starten. „All das würde nicht nur dem Klima helfen, sondern auch unsere Wirtschaft stärken und neue krisenfeste Arbeitsplätze schaffen“, sagt die WWF-Klimasprecherin.
Natur und Klima besser schützen
Parallel zur Reduktion der CO2-Emissionen muss die Politik den Natur- und Bodenschutz stärker fördern. „Klimarelevante Ökosysteme – von Mooren und Feuchtgebieten bis zu Flüssen und Bächen – müssen umfassend geschützt und saniert werden, bevor es dafür zu spät ist. Eine intakte Biodiversität ist nichts weniger als unsere Lebensversicherung“, sagt WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner. Wie groß die Defizite Österreichs beim Schutz seiner Arten und Lebensräume sind, hat erst vor kurzem ein alarmierender Bericht der Europäischen Umweltagentur gezeigt.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation WWF Österreich
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.