Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Wolf bekommt Chance auf erfolgreiches Comeback

Wien, am 7. Dezember 2010 – Der WWF begrüßt die kürzlich in St. Pölten getroffene Vereinbarung der Agrarlandesräte der Bundesländer und Umweltminister Niki Berlakovich, künftig eng in Sachen Wolf zusammenzuarbeiten. “Es war längst überfällig, dass sich Österreich mit einem gemeinsam abgestimmten Aktionsplan auf die Wiederkehr des Wolfes vorbereitet”, erklärt Christian Pichler vom WWF. “Schließlich halten sich die Beutegreifer bei ihrer natürlichen Wiedereinwanderung nicht an Bundesländergrenzen.” Nur durch eine länderübergreifende Strategie kann dafür gesorgt werden, dass die Akzeptanz für Meister Isegrim steigt und somit sein langfristiges Überleben in Österreich gesichert wird.
Nun soll rasch mit der Ausarbeitung eines wirkungsvollen Wolf-Managementplans begonnen werden, so Pichler. Wenngleich der Wolf für den Menschen keinerlei Gefahr darstellt, muss die behördliche Abgeltung von Schäden an Nutztieren klar geregelt sein, damit ein Miteinander langfristig funktionieren kann. “Die Rückkehr der Wölfe ist eine Bereicherung für die Natur. Jetzt ist es wichtig, dass ein wirkungsvolles Management die Grundlage für ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben von Mensch und Wolf schafft”, so Pichler. Dazu gehört proaktive Aufklärungs- und Informationsarbeit über den Schutz von Nutz- und Weidetieren ebenso wie die Schaffung einer zentralen Ansprechstelle für betroffene Schafhalter.

Eine vom WWF lange geforderte gemeinsame Vorgehensweise im Management der großen Beutegreifer wie Wolf und Bär ist durch den Vorstoß des Tiroler LHStv. Anton Steixner in greifbare Nähe gerückt. In den letzten Monaten besuchten immer wieder Wölfe aus den umliegenden Nachbarstaaten die Bundesländer Tirol, Kärnten, Niederösterreich und die Steiermark. Insgesamt konnten 2010 in Österreich fünf bis sieben Tiere genetisch nachgewiesen werden.
Das Wildtier Wolf ist sowohl im internationalen Naturschutz, als auch im Rahmen der österreichischen Naturschutz- und Jagdgesetzgebung eine geschützte Tierart.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF-Österreich, eMail: claudia.mohl@wwf.at, tel.: 01/ 488 17 250
Mag. Christian Pichler, Naturschutzexperte WWF-Österreich, eMail: christian.pichler@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.