Als erstes Land in der EU verbietet Griechenland die zerstörerische Fischerei-Methode ab 2030 in allen Meeresschutzgebieten.
Erhöhte Hochwassergefahr an der Donau
Wien, 5. März 2012 – Nach dem extrem schneereichen und ungewöhnlich kalten heurigen Winter, herrscht in den Donauanrainerstaaten Mittel- und Osteuropas erhöhte Hochwassergefahr. Im Unterlauf der Donau in Rumänien und Bulgarien, wird die Schneeschmelze zu massiven Überschwemmungen und somit zu Millionenschäden führen, befürchtet der WWF. „Hochwasser hätten überhaupt keine gefährlichen Konsequenzen, wenn Flussauen ihre natürlichen Funktionen erfüllen könnten – nämlich die Wassermassen aufzusaugen wie ein Schwamm, und danach langsam und sicher wieder an die Flüsse abzugeben“, erklärt Fließgewässerexpertin Orieta Hulea von WWF Donau-Karpaten-Programm. Der WWF setzt sich deshalb für großflächige Auenwiederherstellung durch Rückbaumaßnahmen an der gesamten Donau ein.
„Wenn wir die Auen von den Flüssen abtrennen, wie es im Zuge der Regulierungen im Großteil Europas im 20. Jahrhundert üblich war, verlieren sie ihr Rückhaltevermögen und die Hochwassergefahr steigt“, ergänzt Arno Mohl, internationaler Flussexperte des WWF Österreich. „Die einfachste und günstigste Versicherung gegen schlimme Hochwasserfolgen besteht darin, natürliche Flussufer zu erhalten, wo immer dies möglich ist“, unterstreicht Mohl.
Dennoch sollen weiterhin wertvolle natürlich erhaltene Flussbereiche und Auen begradigt und kanalisiert werden, wie etwa an der kroatisch-serbischen Donau im Naturpark Kopački Rit. „Wenn man Flüsse in ein Korsett sperrt, schießt das Wasser im Hochwasserfall wie in einer Wasserautobahn unaufhaltsam flussabwärts; mit oft katastrophalen Folgen für die Anrainer,“ warnt Mohl. Die Naturschutzorganisation hat gegen diese massiven Ausbaupläne an der Donau eine Petition aufgelegt, die unter www.amazon-of-europe.com/petition-de unterstützt werden kann.
Darüber hinaus herrscht an den Flüssen im Donaueinzugsgebiet ein Wasserkraftboom. Fast überall, wo derzeit noch natürliche Flussstrecken zu finden sind, befinden sich große und kleine Kraftwerke in Planung oder Bau. Gehen diese hunderte Kraftwerke in Betrieb, sorgen sie jeweils für eine Beschleunigung und Erhöhung der Wellen im Hochwasserfall. Dies kann katastrophale Folgen für Mensch und Natur haben.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/48817-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Tag zum Schutz der Alpen: WWF fordert Schutz alpiner Freiräume
Ausbau des Kraftwerks Kaunertal und Verbauung freier Gletscherflächen gefährden überlebenswichtige Ökosysteme – WWF fordert Stopp des Kaunertalprojekts und Unterschutzstellung der Gletscherflächen
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert “fahrlässige Blockade” der Bundesländer
Weichenstellung für ganz Europa aus populistischen und längst ausgeräumten Gründen blockiert – Bundesländer sind größte Gefahr für Ernährungssicherheit in Österreich
WWF warnt am Welt-Thunfisch-Tag vor Ökosystem-Kollaps durch Überfischung
Thunfische spielen Schlüsselrolle in Meeres-Ökosystemen – Umweltschutzorganisation WWF fordert verstärkte Kontrollen gegen illegale Fischerei
EU-Renaturierungsgesetz: 170 Wissenschaftler:innen fordern Ja der Bundesländer
WWF initiiert Appell der Wissenschaft an die Landeshauptleute: Renaturierungsgesetz wäre einmalige Chance für Natur, Klimaschutz und Ernährung – Warnung vor Scheitern
WWF fordert Absage der Kraftwerksprojekte an der Isel
Intakte Flussstrecken sind wesentlich in Klima- und Biodiversitätskrise – Land Tirol muss Kraftwerkspläne stoppen und Naturschutzgebiet ausweisen – EU-Renaturierungsgesetz entscheidend für Zukunft intakter Flussstrecken
WWF-Erfolg: Neue Drau-Seitenarme sorgen für mehr Artenvielfalt, Klima- und Hochwasserschutz
WWF Österreich und kroatische Projektpartner stellen natürlichen Fluss an Teilen der Drau wieder her – EU-Renaturierungsgesetz als Antwort auf Klima- und Biodiversitätskrise gefordert
Good News: Immer mehr Luchse durchstreifen das Dinarische Gebirge
Wildtierkameras im Dinarischen Gebirge in Slowenien und Kroatien haben 129 Luchse und 30 Jungtiere festhalten. Eine schöne Erfolgsgeschichte des LIFE Lynx Projektes, das der WWF unterstützt!
Good News: Seeadler nutzen Natura 2000-Gebiete
In Natura 2000-Gebieten verbringen Seeadler besonders viel Zeit! Das zeigt eine neue Studie mit Beteiligung von WWF Österreich und BirdLife Österreich.