Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
WWF: Historische Ergebnisse in Bangkok

Zum Ende der Artenschutzkonferenz CITES zieht die Naturschutzorganisation WWF ein positives Fazit. Nach einem Jahrzehnt des Stillstands haben sich auf der diesjährigen Artenschutzkonferenz in breitem Stil Umwelt- und Naturschutzziele gegenüber kommerzieller Ausbeutung durchgesetzt, so der WWF in seiner Abschlussbewertung. Besonders profitieren verschiedene Haiarten und Mantarochen, deren Schutzanträge in den vergangenen Jahren mehrfach in letzter Minute gekippt worden waren. „Dies ist ein historischer Moment. Nach vielen Jahren mit schwachen Ergebnissen freuen wir uns über dieses Geburtstagsgeschenk zum 40. Jubiläum des Artenschutzübereinkommens“, sagte Volker Homes, Artenschutzexperte des WWF vor Ort in Bangkok. Erfreut zeigt sich der WWF auch über die stärkeren Schutzmaßnahmen für die charismatischen Flagschiffarten Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenaffen.
Heringshai, Weißspitzen-Hochseehai, drei Hammerhaiarten und Mantas wurden mit einer klaren Zweidrittelmehrheit auf Anhang II des Artenschutzabkommens gelistet. Sie dürfen damit nur noch unter strengen Auflagen gehandelt werden. Eine Sägefischart wurde in die höchste Schutzkategorie aufgenommen.
Elefanten, Nashörner, Tiger und Menschenaffen stehen schon lange unter Artenschutz. Die aktuelle Wildereikrise zeigt jedoch, dass dieser Schutz alleine nicht reicht. Der illegale Handel mit diesen Arten hat sich zu einem Verbrechen globalen Ausmaßes entwickelt. Das haben auch die CITES-Mitgliedsstaaten erkannt: Nie zuvor war der Ruf nach Sanktionen für Nichteinhaltung der Konferenzbeschlüsse so laut wie auf der diesjährigen Zusammenkunft. Vielen Herkunfts-, Transit- und Abnehmerländern, darunter dem Gastgeberland Thailand, sowie China und Kenia, wurden die Daumenschrauben angelegt, sich deutlich stärker für den Schutz der bedrohten Tiere einzusetzen. Gegen Guinea wurden sofortige Sanktionen eingeleitet, da das Land mehrfach mit bedrohten Menschenaffen gehandelt hatte.
Im Fall der Nashörner wurden Vietnam und Mosambik als Haupttreiber der Wilderei auf die Dickhäuter identifiziert. Laut vietnamesischem Aberglauben hilft gemahlenes Horn gegen Krebs und Kater. Mozambik, das an den Krüger Nationalpark angrenzt, in dem weltweit die meisten Nashörner leben, gilt als eines der Hauptschmuggelländer. Beiden Ländern drohen nun Handelssanktionen, wenn sie innerhalb des nächsten Jahres nicht entschieden der Wilderei entgegentreten.
Pressekontakt:
Claudia Mohl, Pressestelle WWF Österreich, Tel. +43 1 488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.