Größte Unternehmen Österreichs setzen schon freiwillig auf europäische Standards für Nachhaltigkeitsberichte – WWF fordert Ende der EU-Deregulierungsagenda bei Green Deal Gesetzen
Hochwasserschutz? Kein Kraftwerk in Roter Zone!

Innsbruck, 10. Juni 2013 – Der WWF macht darauf aufmerksam, dass das von der IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe) am Mittleren Inn geplante Kraftwerk mitten in einer Flussstrecke liegt, für die ein hundertjährliches Hochwasserrisiko gilt. WWF-Flussexperte Christoph Walder fordert die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz auf, aus der aktuellen Hochwasserdiskussion die richtigen Lehren zu ziehen und sich gegen das IKB-Kraftwerk und für den ökologischen Hochwasserschutz stark zu machen. „Der Inn ist ohnehin bereits extrem stark verbaut. Wenn für das Kraftwerk RMI viele Kilometer zusätzlich versiegelt werden, kann der Fluss im Extremhochwasserfall außer Kontrolle geraten“, warnt Walder. Er erinnert an das Jahr 2005, als Innsbruck nur knapp an einer Überflutung vorbeigeschrammt war.
Die schlimmen Auswirkungen der totalen Kanalisation von Flüssen, sind in diesen Tagen in weiten Teilen Österreichs und Europas leidvoll zu spüren. Gerade an Strecken, wo dies gefahrlos möglich ist, müsste jetzt den Flüssen wieder Raum zum Ausufern gegeben werden.
Mit dem Kraftwerk RMI würde hingegen ein zusätzliches Hindernis in den Inn eingebaut werden: Wie in einem Flusssarg, würde der Inn über mehrere Kilometer mit Bentonidmatten versiegelt werden. Dadurch könnten die Hochwasserwellen noch zusätzlich beschleunigt werden. „Wenn die IKB im Extremhochwasserfall die Schleusen öffnen müsste, wäre das eine Katastrophe für Menschen, Siedlungen und Infrastruktur – völlig unverantwortlich!“
Der WWF fordert deshalb den sofortigen Stopp des Kraftwerksprojektes und die Umsetzung eines gesamthaften Regionalplans für das Inntal. In einem solchen Plan würden auch die Retentionsräume, also alle bereits bekannten Überschwemmungsflächen, verpflichtend freigehalten werden, damit sie im Hochwasserfall zur Verfügung stehen. „Jetzt, wo alle Welt sieht, was passiert, wenn Flüsse zubetoniert werden, muss die Stadt Innsbruck die IKB zurückpfeifen und Kraftwerke wie das RMI sofort fallen lassen“, fordert Christoph Walder abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Hunderte Biber auf der Abschussliste – WWF fordert sofortigen Tötungs-Stopp
WWF-Auswertung: Derzeit bis zu 713 Tiere zum Abschuss freigegeben – Naturschutzorganisation startet Petition und fordert nachhaltige Lösungen statt Tötungs-Politik
Makrelen-Bestände vor dem Kollaps – WWF fordert Ende der Überfischung
Makrelen im Nordostatlantik dramatisch überfischt – WWF fordert strengere Fangquoten, um ökologische und wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern
EU-Umweltbericht: WWF fordert mehr Naturschutz statt Deregulierung
Über 80 Prozent der geschützten Lebensräume in keinem günstigen Zustand – WWF fordert Naturschutz-Offensive und Ende der Deregulierungsagenda bei Umwelt- und Naturschutzgesetzen
Lobautunnel: WWF kritisiert Bauankündigung als “milliardenschweren Irrweg”
Kilometerlanger Tunnel unter dem Nationalpark konterkariert Klima- und Umweltziele – WWF fordert Fokus auf öffentlichen Verkehr und flächensparende Raumplanung
WWF kritisiert geplante Biber-Tötungen in Oberösterreich
Naturschutzorganisation warnt vor gefährlichem Irrweg auf Kosten einer streng geschützten Art – Biber hilft uns gegen die Folgen der Klimakrise und schafft wertvolle Lebensräume
WWF-Erfolg: Neue Teiche für mehr Artenvielfalt
Zwei neue Teiche im Inntal sollen seltenen Amphibien wie Laubfrosch und Gelbbauchunke ein sicheres Zuhause bieten.
WWF-Erfolg: Hoffnung für Chinas Tiger
Wildtierkameras zeigen: 4 junge Amur-Tiger streifen durch die Wälder im Nordosten Chinas. Es ist ein Hoffnungsschimmer für die Rückkehr der Tiger in eine Region, die sie fast verloren hatte.
NoVA-Befreiung: WWF warnt vor Rückschritt im Klimaschutz
Abbau umweltschädlicher Subventionen überfällig – Neue Privilegien sabotieren Klimaziele