Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
1000 junge Umweltfreunde kämpfen gemeinsam für intakte Flüsse

Wien, 6. Oktober 2014 – 33 Schulklassen aus elf europäischen Ländern feierten dieser Tage in ihren Heimatorten den ESFALP River Action Day. Dabei planten ca. 1000 junge Umweltfreunde eine bunte Palette an Aktivitäten: mit Müllsammelaktionen, Fotoausstellungen, Paraden und Workshops sowie Informationsveranstaltungen über ökologische Themen wiesen sie auf die teils besorgniserregende Situation der Flüsse vor Ort hin. Auch das Wiener Gymnasium „Auf der Schmelz“ war mit dabei: rund um den Aktionstag wurde fächerübergreifend das Thema „chemische Verunreinigung von Flüssen“ im Unterricht behandelt. Zum Abschluss entnahmen die SchülerInnen Gewässerproben aus umliegenden Bächen und Flüssen. Die Ergebnisse bestärkten sie, sich weiterhin für intakte Flüsse einzusetzen. Der Startschuss zum ESFALP River Action Day fiel beim Abschlussevent der „European Schools for a Living Planet“ (ESFALP) Initiative, die im Juni 2014 in Rumänien stattfand. Das Umweltbildungsprogramm beinhaltete sowohl die Vermittlung von Wissen zu ökologischen Themen wie auch die Bestärkung zum selbstständigen Handeln und Projektmanagement. Der River Action Day als länderübergreifende Initiative zeigt, welch tolle Projekte im Rahmen eines so engagierten, internationalen Netzwerks von jungen und umweltaffinen Menschen entstehen können.
33 Schulklassen aus Bulgarien, Kroatien, Moldawien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn nahmen am ESFALP River Action Day teil. Das Ziel dieses gemeinsamen Tages – nämlich Aufmerksamkeit auf die Relevanz von sauberen, intakten Flüssen zu lenken – wurde erfolgreich erfüllt. In ganz Europa fanden eine Bandbreite an tollen Aktivitäten statt: Aktionen, Informationsveranstaltungen und Feste rund um das Thema „Together for Rivers“ konnten die lokale Bevölkerung vor Ort für die Situation der Flüsse sensibilisieren.
Auch das Wiener Gymnasium „Auf der Schmelz“ war mit am Start: die SchülerInnen sammelten Gewässerproben, untersuchten diese im Schullabor und präsentierten im Anschluss ihre Ergebnisse auf Plakaten. Die Aktion wurde durch engagierte LehrerInnen unterstützt, in dem sie rund um den Aktionstag das Thema „chemische Verunreinigung von Flüssen“ im Unterricht behandelten. Für die SchülerInnen war es besonders aufregend, die erlernte Theorie in die Praxis umzusetzen und den Zustand ihrer heimischen Flüsse zu analysieren. Beim Testen des PH-Werts, Phosphat, Nitrat und Co. stellten sie fest, dass die Wasserqualität der untersuchten Flüsse nicht immer den erwarteten Werten entsprach. Das bestärkte die SchülerInnen, sich weiter für saubere und intakte Flüsse einzusetzen und auch ihre Schulkollegen davon zu überzeugen.
„Dieser Umwelttag ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung um das bestehende Netzwerk von jungen, umweltaffinen Jugendlichen zu unterstützen und zu zeigen, wie nachhaltige Umweltbildung funktioniert. Es zeigt auch, wie langfristig und verbindend die „European Schools for a Living Planet“ Initiative ist und welch tolle Projekte aus einer so respektvollen Zusammenarbeit entstehen können“, sagt Barbara Tauscher, Leiterin des WWF Umweltbildungsprogramms.
Die Planung der ersten Aktivitäten zum länderübergreifenden, verbindenden Flussaktionstag fand während des Abschlussevents der „European Schools for a Living Planet“ Schulumweltinitiative im Juni 2014 statt. Diese wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, SchülerInnen und LehrerInnen zusammen zubringen und sie dabei zu unterstützen, Verantwortung für Europas Umwelt und Natur zu übernehmen. Insgesamt 5.000 SchülerInnen aus elf europäischen Ländern im Alter von 12 bis 17 Jahren haben seit Beginn der ESFALP Initiative daran teilgenommen und ihre persönlichen Öko-Projekte in die Tat umgesetzt.
Weitere Informationen zur Schulumweltinitiative „European Schools for a Living Planet“ finden Sie unter www.wwf.at/esfalp
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, MA, Pressesprecherin WWF Österreich
Tel.: +43-1-48817-216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.