Wissenschaft warnt vor Folgen der Klima- und Biodiversitätskrise für Österreich und schlägt Lösungen vor – WWF für rasche Umsetzung „natürlicher Schutzmaßnahmen”
WWF: Klimaschutzbericht zeigt, Österreich wird zunehmend zur klimapolitischen Wüstenlandschaft
Wien, 31.8.2017– Die Umweltorganisation WWF sieht im heute veröffentlichten Klimaschutzbericht des Umweltbundesamtes die nächste Dürreperiode für die heimische Klimapolitik. Sie fordert die Parteien auf, im Wahlkampf ernsthafte Vorschläge für einen Ausstieg aus fossilen Energien vorzulegen. „Reihenweise schaffen es Staaten, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen zu senken, aber Österreich kommt seit mittlerweile Jahrzehnten nicht vom Fleck“, so WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. „Wenn man den Wahlkampf verfolgt, zeichnet sich jetzt schon ab, dass sich die Tatenlosigkeit unter der nächsten Regierung fortsetzen wird. Ohne Ambition kein Erfolg. Chancen für die Wirtschaft, viele Arbeitsplätze und eine positive Zukunftsvision für die Bevölkerung gehen im Desinteresse der Politik am Klimaschutz unter.“
Die ungelösten Probleme wie mangelnde Wärmdämmung, viele Ölheizungen, niedrigere Treibstoffpreise als in den Nachbarländern, Dieselprivileg, kontraproduktive Förderungen und keine ausreichende Ausrichtung des Steuersystems auf die Erfordernisse des Klimaschutzes schlagen im Klimaschutzbericht durch. Der WWF verlangt daher, dass rasch eine ernsthafte Klima- und Energiestrategie vorgelegt wird. Ziel muss die Dekarbonisierung der gesamten Volkswirtschaft bis 2050 sein, und zentrale Maßnahmen müssen eine Ökologisierung des Steuersystems, kombiniert mit Energie-Effizienzvorschriften und gezielte Förderungen sein. „Wenn die österreichische Regierung wirklich nicht in der Lage ist, selbst eine Strategie zu formulieren, soll sie einfach die Schwedische Klima- und Energiepolitik kopieren – damit wären wir rasch oben in sämtlichen Wirtschaftsrankings, bei gleichzeitiger Senkung der CO2-Emissionen“, so Schellmann abschließend.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF Pressesprecherin, Tel.: +43 1 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Karl Schellmann, WWF- Klimasprecher, Tel.: +43 1 48817 249, E-Mail: karl.schellmann@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Kameras filmen Tiger in Myanmar
In Nagaland gelang nach 5 Jahren erstmals wieder der Nachweis eines Tigers. Ein Erfolg eines Wildtierkameras-Projekts, das bereits über 30 Säugetierarten festgehalten hat.
WWF: Fünf Tipps für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum
Österreicher:innen greifen zu echten Weihnachtsbäumen – WWF zeigt, worauf es bei einem nachhaltigen Christbaum ankommt
WWF: Verordnung zur Biber-Tötung in Oberösterreich Rückschritt für Arten- und Naturschutz
Bis zu 158 Biber pro Saison in Oberösterreich zur Tötung freigegeben – Vorgehen der Landesregierung widerspricht EU-Recht
WWF: Anti-Umwelt-Paket der EU ist gefährlicher Irrweg
Naturschutzorganisation kritisiert Brechstangen-Politik gegen wichtige Standards – EU-Kommission handelt fahrlässig und verantwortungslos
Good News: CITES stärkt Schutz für Meerestiere und Großkatzen
Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft













