Umweltschutzorganisation plädiert für Energiespar-Offensive, Bodenschutz-Vertrag und ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes
Landeshauptmann Platter muss TIWAG-Kurs rasch korrigieren

WWF Presseaussendung
Innsbruck, 9. Oktober 2015 – Mit großer Bestürzung reagiert der WWF auf die Ankündigung von Regula Imhof (die Grünen), der TIWAG nicht mehr als Aufsichtsrätin zur Verfügung zu stehen. „Wenn eine ausgemachte internationale Expertin wie Imhof, die viele Jahre in der Alpenschutzkommission CIPRA tätig war, ihren Rückzug mit der mangelnden fachlichen Qualität, politischer Willkür und der Intransparenz bei Entscheidungen der TIWAG begründet, müssten doch bei Landeshauptmann Platter sämtliche Alarmglocken läuten“, so Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol.
In den letzten Wochen und Monaten gerät die TIWAG in verschiedenen Themenbereichen wie Strompreissenkung, Vorstandsbestellung und Kraftwerksausbau immer mehr in die öffentliche Diskussion. Vor allem die Entscheidungen zu Kraftwerksvorhaben wie Kaunertal oder Sellrain-Silz, das intransparente Durchpeitschen des Wasserrahmenplans Tiroler Oberland, sowie die mehrfachen Anlassgesetzgebungen zu Gunsten der TIWAG wie beim Rahmenplan und der Änderung des Naturschutzgesetzes sind nur einige Beispiele, die Imhof ins Treffen führt.
„Das sind durchwegs Punkte, die auch der WWF heftig kritisiert hat und in einigen Fällen auch gerichtlich bekämpft“, erklärt Walder. Der Kurs, den der aktive Vorstand der TIWAG unter Bruno Wallnöfer fährt, bewegt sich nach Ansicht des WWF oft hart am Rande vertretbarer Möglichkeiten. „Landeshauptmann Platter muss die Zügel bei der TIWAG endlich wieder fest in die Hände und kritische Experten ernst nehmen. Dass Regula Imhof wochenlang keinen Termin bei Platter erhält, um auf Missstände in der TIWAG hinzuweisen zeigt, dass der Landeshauptmann seine Aufsichtspflicht hinkünftig stärker wahrnehmen muss. ‚Augen zu und durch‘ ist jedenfalls kein Zukunftskonzept“, so Walder abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01 488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Christoph Walder, Leiter WWF Tirol, Tel. 0676/92 55 430, E-Mail: walder@ecotone.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue WWF-Studie: Ankerschäden bedrohen artenreiche Seegraswiesen im Mittelmeer
Urlaubssaison am Mittelmeer: Seegraswiesen durch ankernde Boote stark gefährdet – Wichtiger Lebensraum beheimatet über 400 Tier- und 1.000 Pflanzenarten – WWF fordert Ausweitung von Schutzzonen
Vielfalt braucht Weide: “Arten-Boom” im WWF-Auenreservat Marchegg
Zehn Jahre Beweidung mit Konik-Pferden sorgt für mehr Artenvielfalt – Naturschutzorganisation empfiehlt Ausweitung naturnaher Beweidungsprojekte in Österreich
WWF-Erfolg: Pinger-Projekt schützt Flussdelfine in Brasilien
Immer weniger Konflikte zwischen Fischer:innen und Delfinen: Am Tapajós-Fluss zeigt der Einsatz von Pingern erste vielversprechende Erfolge zum Schutz der bedrohten Tiere.
EU-Budget: WWF warnt vor “Rückschritt auf Kosten der Natur”
Kommission will erfolgreiches LIFE-Programm streichen – Ohne Reformen würde Naturschutz zur finanziellen Nebensache degradiert – WWF fordert Bundesregierung zum Einschreiten auf
Kaunertal: WWF kritisiert Ausbauprojekt als “gefährlich und naturzerstörerisch”
Platzertal-Speicher zur UVP aufgelegt – Sicherheitsrisiken durch Naturgefahren weiterhin ungeklärt – WWF fordert Stopp des Projekts und verweist auf naturverträgliche Alternativen
WWF-Grillfleisch-Check: Billigfleisch-Aktionen befeuern die Naturzerstörung
Mehr als die Hälfte der Grillfleisch-Produkte enthält Übersee-Futtermittel ohne Umweltstandards – Tropische Wälder und Savannen werden dafür abgeholzt – WWF: Umweltzerstörung am Grill stoppen
“Viel verbautes Österreich”: WWF schreibt Bundeshymne neu
Chor singt in Kunstaktion über hohen Bodenverbrauch in Österreich – WWF fordert Bodenschutz-Vertrag mit verbindlicher Obergrenze für Bodenverbrauch
Hoher Bodenverbrauch: WWF schreibt Bundeshymne um
In einem Video präsentiert der WWF eine neue Version der Bundeshymne, in der das „viel verbaute Österreich“ besungen wird.