Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
WWF: Köstinger erteilt „Wolf-Freihaltezonen“ eine klare Absage

Wien, am 02. Mai 2018 (OTS) – Umweltministerin Elisabeth Köstinger erteilt den von Bauernbund, Landwirtschaftskammer, und Jagd Österreich geforderten „Wolf-Freihaltezonen“ eine klare Absage. „Die Einrichtung von Wolf-Freihaltezonen ist mit dem derzeitigen Schutzstatus des Wolfs laut Fauna/Flora/Habitat- Richtlinie nicht vereinbar. Wölfe sind eine in allen Mitgliedsstaaten streng zu schützende Tierart“, schreibt Köstinger in einer Anfragebeantwortung an den NEOS-Abgeordneten Gerald Loacker. „Damit bestätigt die Umweltministerin unsere Linie. Wolf-Freihaltezonen widersprechen geltendem EU-Recht und sind auch naturschutzfachlich absurd, weil sich ein freilebendes Wildtier nicht an künstlich festgelegten Grenzen orientiert“, reagiert WWF-Experte Christian Pichler.
Der WWF Österreich fordert von der Politik ein rechtskonformes Wolfs-Management mit konkreten Herdenschutzmaßnahmen sowie höheren Entschädigungszahlungen für Landwirte, falls Schäden auftreten. Parallel dazu braucht es deutlich mehr Forschung, Information und Beratung, samt deutlich besserer Zusammenarbeit der Bundesländer. Daher schlägt der WWF einen eigenen Wolfsgipfel vor, der die zukünftigen Schritte gemeinsam mit allen wichtigen Stakeholdern aus Politik, Jagd, Landwirtschaft und Naturschutz vorbereitet. „Wölfe sind weder reißende Bestien noch Kuscheltiere. Daher braucht es rechtskonforme und ausgewogene Lösungen, die bundesweit abgestimmt sind“, begründet Pichler den Wolfsgipfel, der von Umweltministerin Köstinger einberufen werden sollte.
Köstinger bekräftigt in ihrer Anfragebeantwortung richtigerweise, dass für Wölfe ein besonderes EU-Schutzregime gilt, von dem nur in bestimmten begründeten Einzelfällen abgewichen werden dürfe. „Damit sind die populistischen Forderungen nach einem niedrigeren Schutzstatus samt Abschussquoten einmal mehr als unrealistische Scheinlösungen enttarnt. Wer nur auf diese Schiene setzt, lässt auch die von Schäden betroffenen Landwirte allein im Regen stehen“, bekräftigt Pichler die Notwendigkeit eines ausgewogenen und konstruktiven Vorgehens der Politik. „Das erwartet sich auch die Mehrheit der Bevölkerung, die den Wolf kein zweites Mal ausrotten will“, verweist Pichler auf repräsentative Umfragen zur Rückkehr des Wolfs nach Österreich.
„Auch der Bund muss sich endlich aktiv engagieren und seine koordinierende Rolle gegenüber den Ländern stärker wahrnehmen. Denn das Thema wird sich nicht von selbst lösen“, sagt Pichler. Ergänzend zum Wolfsgipfel mit allen Stakeholdern brauche es daher eine ausreichend finanzierte und entscheidungsstarke Koordinationsstelle, die zum Beispiel Herdenschutzmaßnahmen gezielt unterstützt und erfolgreiche Maßnahmen anderer europäischer Länder auch in Österreich umsetzt.
Rückfragehinweis:
Christian Pichler, WWF Artenschutzexperte, Tel.: 0676 83488 202, E-Mail: christian.pichler@wwf.at
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel.: 0676 83488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken