Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
WWF Österreich fordert Sofortprogramm gegen die Klimakrise

Wien, 24. Mai 2019. Anlässlich des zweiten Globalen Klimastreiks am Freitag fordert der WWF Österreich alle Parlamentsparteien dazu auf, noch vor der Neuwahl ein ambitioniertes Klimaschutz-Programm mit konkreten Maßnahmen auf Schiene zu bringen. Die Jugend verlangt zu Recht wirksame Taten, um die hohen Gefahren und finanziellen Belastungen ihrer Zukunft abzufangen. „Der Kampf gegen die Klimakrise muss wichtiger sein als parteitaktische Überlegungen. Wir können es uns nicht leisten, weitere Monate und Jahre zu verlieren. Jetzt sind Mut und Verantwortung zu konkreten Maßnahmen gefragt, Stillstand hatten wir lange genug“, sagt Lisa Plattner vom WWF Österreich und appelliert an die Politik: „Ambitionierter Klimaschutz nützt allen Menschen. Er muss daher als überparteilicher Konsens außer Streit gestellt werden und damit unabhängig von Parteiinteressen und Wahlkämpfen Grundlage aller zukünftigen politischen Entscheidungen sein.“ Dasselbe gelte für die europäische Ebene: „Nach den Europawahlen muss dringend ein Nachhaltigkeitspakt verabschiedet werden, der ambitionierte Sofort-Maßnahmen für mehr Umwelt- und Klimaschutz enthält. Die Klimakatastrophe kennt keine nationalen Grenzen“, sagt Plattner.
Das vom WWF geforderte Sofortprogramm für Österreich muss die seit Jahren bekannten Vorschläge der Klimawissenschaft endlich in konkrete Politik umsetzen. „Alle Fachleute sind sich einig: Österreich braucht eine echte ökologische Steuerreform, die umweltfreundliches Verhalten belohnt und fossile Energien ausbremst. Umweltschädliche Subventionen in Milliardenhöhe müssen rasch abgebaut und umweltfreundlich investiert werden. Aus den freiwerdenden Mitteln wären sowohl ein eigener Öko-Bonus für Haushalte als auch beispielsweise ein großes Energiesparprogramm möglich. Das ließe sich aufkommensneutral umsetzen“, ist Plattner überzeugt.
Parallel dazu braucht es mehr Investitionen in die Mobilitätswende samt einem rascheren Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und Radwegen. Besonders wichtig: Erneuerbare Energien müssen konsequent naturverträglich ausgebaut werden. „Aufgrund der Klimakrise zählen intakte Ökosysteme zu den besten Versicherungen für Mensch und Natur. Dennoch tut die Politik sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene viel zu wenig dafür und ignoriert wissenschaftliche Berichte über das beschleunigte Artensterben“, kritisiert Plattner.
Rückfragehinweis:
Sarah Bimingstorfer
WWF-Pressesprecherin
Mobil: +43 676 834 88 216
E-Mail: sarah.bimingstorfer@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.