Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
WWF: Über 5.500 WissenschaftlerInnen fordern starkes EU-Wasserrecht

Brüssel / Wien, am 6. Dezember 2019. Um den katastrophalen Artenrückgang in Flüssen und Seen zu stoppen, richten sich mehr als 5.500 Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa in einer gemeinsamen Erklärung an die EU-Kommission und fordern die Beibehaltung und konsequente Umsetzung des wichtigsten EU-Wasserschutzgesetzes – der Wasserrahmenrichtlinie. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert die Politik auf, die Empfehlungen der Wissenschaft ernst zu nehmen. „Industrie- und Wirtschaftslobbys wollen den ökologischen Gewässerschutz aufgrund kurzsichtiger Profitinteressen aufweichen und sabotieren. Daher müssen sich sowohl die EU-Kommission als auch die Bundesregierung im Zuge des aktuellen Fitnesschecks klar für die Wasserrahmenrichtlinie in ihrer jetzigen Form aussprechen. Zusätzlich muss die nationale Umsetzung endlich in die Gänge kommen“, fordert Bettina Urbanek vom WWF Österreich und nimmt vor allem die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen in die Pflicht. „Jede Abschwächung der Richtlinie würde den angekündigten ‚European Green Deal‘ konterkarieren“, so die WWF-Gewässerschutzexpertin.
Weil die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Richtlinie seit Jahren säumig sind, ist jede dritte Fischart in Europa gefährdet. Die Zahl der Amphibien erlebt einen steten Rückgang. Mehrere Arten sind gar vom Aussterben bedroht, auch bei Süßwasserinsekten gibt es erhebliche Verluste. Einer der Unterzeichner aus Österreich ist Assoz. Univ.-Prof. Dr. Steven Weiss, von der Universität Graz. Der Süßwasser-Biodiversitätsexperte bewertet die Wasserrahmenrichtlinie als „das beste Instrument, um auf EU-Ebene und in Österreich sicherzustellen, dass Europa langfristig über gesunde und widerstandsfähige Süßwasserkörper zur Unterstützung von Mensch und Natur verfügt“.
Der offene Brief zur Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie wurde namentlich unterzeichnet von 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie zwölf Institutionen, die zusammen über 5.500 Forscherinnen und Forscher repräsentieren. Diese decken ein breites Forschungsspektrum zu gefährdeten Arten ab – von Amphibien über Fische bis hin zu Vögeln und Insekten. Aus Österreich haben insgesamt 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterzeichnet – unter anderem von der Universität für Bodenkultur, Universität Wien, Universität Graz, Universität Innsbruck, der Akademie der Wissenschaften und der Donau Universität Krems.
Laufend werden neue Unterschriften zur gemeinsamen Erklärung hinzugefügt. Der Offene Brief ist online zu finden unter: https://scientists4wfd.com
Rückfragen und Kontakt:
Vincent Sufiyan
WWF-Pressesprecher
Tel. 0676 83488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Bettina Urbanek
Gewässerexpertin WWF Österreich
Tel. 01/48817-275
E-Mail: bettina.urbanek@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU
WWF: Erster “Statusbericht Biodiversität” zeigt negative Trends
Neuer Report: Großteil der heimischen Artengruppen und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, Tendenz negativ – Politik säumig, Bund und Länder gefordert
WWF-Erfolg: Comeback des Blauflossen-Thunfisch
Der Blauflossen-Thunfisch im Atlantik und Mittelmeer ist nicht mehr überfischt! Ein bedeutender Meilenstein im Artenschutz, der zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit ist.
Tag des Thunfischs: Rückkehr des Blauflossen-Thunfischs als wichtiger Artenschutz-Erfolg
Artenschutz zeigt Wirkung: Bestände des Blauflossen-Thunfischs nach über 30 Jahren endlich stabil – WWF fordert mehr Einsatz für nachhaltige Fischerei
WWF und Land Tirol setzen Maßnahmen für gefährdete Vogelarten am Inn
Seltene Vögel zur Brutzeit an den Inn zurückgekehrt – Land Tirol unterstützt Artenschutz-Projekt INNsieme connect – Aufruf zur Rücksichtnahme auf Kiesbänken