Unser Bild von „Fischen“ und „Fischern“ ist männlich: Ein alter Mann mit Angel an einem See. Der rüstige Seebär auf seinem Fischkutter. Junge Männer mit Netzen in einem Ruderboot am Meer. Dass Fischerei mindestens genauso weiblich ist, sehen Sie in unserem Bild der Woche. Es zeigt Emine aus Kaş in der Türkei, als sie gerade mit ihrem Mann Osman die in der Früh ausgelegten Netze einholt. Gerade kleine Fischereien sind oft Familienbetriebe, in denen alle zusammenhelfen müssen. Die Rolle der Frauen hier ist ganz wesentlich, auch wenn sie nach außen hin oft unsichtbar sind.
Fischerei ist auch weiblich
Rund die Hälfte der mit dem Fischereisektor verbundenen Tätigkeiten werden von Frauen verrichtet. In der Verarbeitung und dem Vertrieb machen Frauen sogar 70 – 90 % der Beschäftigten aus. Oftmals werden sie schlechter bezahlt.
Mehr Frauen – mehr Nachhaltigkeit
Frauen arbeiten im Fischereisektor zwar also kräftig mit, sind aber oft zu „unsichtbar“, unterbezahlt und zu wenig in Entscheidungsprozesse mit eingebunden. Dabei wäre genau eine bessere Einbindung der Frauen (neben der Einbindung der Männer) ein Weg, um die Nachhaltigkeit der Fischerei zu verbessern. „Das kann das nachweislich zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen führen“, sagt WWF-Meeresexpertin Simone Niedermüller.
Deswegen möchten wir mit dem WWF-Projekt „Raus aus dem Schatten“ Frauen in der Fischerei stärken. Denn neben der ungleichen Bezahlung und haben auch nicht den gleichen Zugang zu Weiterbildung und Absicherung. Daher arbeiten wir in mehr als 40 Orten im Mittelmeer daran, handwerkliche Fischer*innen in nachhaltiges Ressourcenmanagement einzubinden, ihnen zu helfen alternative Einkommensquellen aufzubauen und ihrem Fisch durch bessere Vermarktung aufzuwerten. So müssen sie weniger Fische für ihren Lebensunterhalt fangen und können trotzdem gut leben und ihre Kultur erhalten.
Wir alle können dazu beitragen, dass sich die Meere und Fischbestände erholen, indem wir weniger und dafür nachhaltiger Fisch konsumieren. Tipps dazu gibt es in unserem Fisch-Ratgeber.
Das Projekt „Raus aus dem Schatten“ wird