In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Ausgestorbene Pflanze kehrt an die Obere Traun zurück
Bad Ischl, am 23. April 2010 – Mit Pflanzaktionen an mehreren Stellen der Traun starteten die WWF-Flussraumbetreuung Obere Traun, der Gewässerbezirk Gmunden und die Österreichischen Bundesforste diese Woche den Wiederansiedelungsversuch der an der Traun seit über 50 Jahren ausgestorbenen Deutschen Tamariske. „Der flusstypische Strauch ist der natureigene Gärtner für Sand- und Schotterbänke“, so WWF-Flussraumbetreuerin Tanja Nikowitz. „Erst durch die robuste Erstbesiedlerin entstehen aus kargen Schotterflächen neue Lebensräume für andere Pflanzenarten.“
30 Jungpflanzen und 30 Stecklinge wurden von der Drau in Kärnten entnommen. Dort hat die Tamariske dank Flussrevitalisierungen ihren Lebensraum bereits erfolgreich zurückerobert. Mit tatkräftiger Unterstützung einiger Kinder der Bad Ischler Naturschutzjugendgruppe unter der Leitung von Biologielehrer Christian Deschka wurden die Tamarisken am Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt in Lahnstein und an anderen naturnahen Traunabschnitten gepflanzt. Der Pflanzerfolg hängt nun davon ab, ob die Pflanzen starke Wurzeln schlagen und das nächste Hochwasser überstehen.
Die bis zu zwei Meter hohe, immergrüne Deutsche Tamariske spielt bei der Entstehung natürlicher Flusslebensräume eine wichtige Rolle. Die Pionierart ist auf Sand- und Schotterbänke spezialisiert, die sie mit ihrem tiefen, ausgeprägten Wurzelsystem verfestigt. „Mit Hilfe der Tamariske entstehen aus losen Sand- und Schotterablagerungen kleine Inseln, die dann auch von anderen Pflanzen wie Weiden und Erlen erschlossen werden“, erklärt Nikowitz. Ursprünglich war die Tamariske an allen österreichischen Flüssen weit verbreitet. Verschwunden ist sie mit den Flussbegradigungen und -verbauungen. Die Tamariske ist auf die ständig neue Entstehung von Sand- und Schotterbänken angewiesen. Ohne diese natürliche Flussdynamik wird der lichtbedürftige Strauch leicht von Weiden und Erlen überwuchert.
An der Traun wurde die letzte Deutsche Tamariske 1962 am Welser Wehr dokumentiert. In Oberösterreich gilt sie heute als ausgestorben. Bundesweit steht sie unter strengstem Artenschutz. „Durch Renaturierungen und ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen an der Traun kehren natürliche Flussabschnitte und damit auch Lebensraum für die Tamariske zurück“, so Wilhelm Laimer, Leiter des Gewässerbezirks in Gmunden. „Die Chancen für ein Comeback dieser für Flusslebensräume so wichtigen Pflanze stehen heute endlich wieder besser“, freut sich Franz Liftinger, Revierleiter Offensee der Österreichischen Bundesforste, über den wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
Die Flussraumbetreuung Obere Traun ist ein Modellprojekt zur Umsetzung von Flussrevitalisierungen, ökologischen Hochwasserschutzmaßnahmen und begleitender Umweltbildungs- und Informationsarbeit an der Oberen Traun im steirischen und oberösterreichischen Salzkammergut. Kooperationspartner sind der WWF, die Bundeswasserbauverwaltung, das Lebensministerium, das Land Oberösterreich und Steiermark sowie die Österreichischen Bundesforste. Mehr Informationen unter: www.wwf.at/traun.
Rückfragehinweise:
Mag. (FH) Lisa Simon, Tel.: +43-1-48817-215, Mobil: +43-676-83488-215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Bodenversiegelung statt Klimaschutz: WWF kritisiert Hanke-Kurs in der Verkehrspolitik
Verkehrsminister ignoriert massive Umweltfolgen der geplanten Schnellstraßen-Projekte – Insbesondere Lobau-Autobahn ist gefährlicher Irrweg
COP30: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive
Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.












