Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Brennpunkt Südeuropa: Brandsommer am Mittelmeer
![Waldbrand Waldbrand](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/wwf-at_Waldbrand_Klimaschutz_cAdam-Dederer.jpg)
Wien, 8. 11. 2012 – Feuerbrünste haben diesen Sommer in Spanien, Italien, Griechenland und Portugal mehr als 370.000 Hektar Wald zerstört, eine Fläche genau so groß wie das gesamte Burgenland. Zu diesem Ergebnis gelangt der WWF in einer Bilanz. „In diesem Jahr erlebte der Mittelmeerraum einen katastrophalen Brandsommer“, so das Fazit von Aurel Heidelberg, Waldexperte beim WWF. „Und das, obwohl die ganz großen Hitzewellen ausgeblieben sind. Die Bedrohung für Mensch und Umwelt steigt von Jahr zu Jahr.“
Am stärksten getroffen hat es die Wälder Spaniens. Sie wurden in den Sommermonaten von insgesamt 27 Großbränden heimgesucht. Neben den ökologischen Folgen wie der Zerstörung großer Schutzgebietsflächen macht der WWF auch auf die wirtschaftlichen Konsequenzen aufmerksam. „Von vielen Bränden sind Nutzwälder betroffen. Und auch auf landwirtschaftliche Flächen greifen die Flammen häufig über. Gerade für die ökonomisch angeschlagenen Länder in Südeuropa ist das ein Problem“, sagt Aurel Heidelberg. Auf der griechischen Insel Chios beispielsweise gingen 30 Prozent der Ernte des Masitx-Harzes verloren. Das Harz, das aus Pistazienbäumen gewonnen und für die Herstellung von Kosmetik und Süßigkeiten eingesetzt wird, spielt für die Wirtschaftskraft der Insel eine bedeutende Rolle. In Griechenland wirkte sich zudem die Finanz- und Wirtschaftskrise negativ auf die Feuerbekämpfung aus. So mussten alle fünf Lösch-Hubschrauber der griechischen Feuerwehr am Boden bleiben, weil die Mittel zum Betrieb fehlten.
Als wichtigste Auslöser für die vielen Waldbrände in der Mittelmeerregion nennt der WWF Fahrlässigkeit und Brandstiftung. Rund 96 Prozent aller Waldbrände sind auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Zudem begünstigt ein fehlerhaftes Wald-Management die Monster-Brände. „In Nutzwäldern haben wir es häufig mit großflächigen Monokulturen zu tun. Was wir brauchen, sind naturnahe Wälder mit heimischen Baumarten, die Bränden und den Veränderungen durch den Klimawandel besser widerstehen können“, fordert WWF-Experte Heidelberg. Außerdem fehlt es an flächendeckenden Notfallplänen, was im Falle eines Brandes zu tun ist. Dadurch verzögerten sich die Löscharbeiten häufig und es geht zu viel Wald verloren.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...