In Bolivien wurde ein wichtiges Ökosystem offiziell unter Schutz gestellt: Monte Carmelo. Das neue Schutzgebiet schließt eine wichtige Lücke im südamerikanischen Naturschutz – und sichert den Lebensraum des Jaguars.
Brennpunkt Südeuropa: Brandsommer am Mittelmeer
Wien, 8. 11. 2012 – Feuerbrünste haben diesen Sommer in Spanien, Italien, Griechenland und Portugal mehr als 370.000 Hektar Wald zerstört, eine Fläche genau so groß wie das gesamte Burgenland. Zu diesem Ergebnis gelangt der WWF in einer Bilanz. „In diesem Jahr erlebte der Mittelmeerraum einen katastrophalen Brandsommer“, so das Fazit von Aurel Heidelberg, Waldexperte beim WWF. „Und das, obwohl die ganz großen Hitzewellen ausgeblieben sind. Die Bedrohung für Mensch und Umwelt steigt von Jahr zu Jahr.“
Am stärksten getroffen hat es die Wälder Spaniens. Sie wurden in den Sommermonaten von insgesamt 27 Großbränden heimgesucht. Neben den ökologischen Folgen wie der Zerstörung großer Schutzgebietsflächen macht der WWF auch auf die wirtschaftlichen Konsequenzen aufmerksam. „Von vielen Bränden sind Nutzwälder betroffen. Und auch auf landwirtschaftliche Flächen greifen die Flammen häufig über. Gerade für die ökonomisch angeschlagenen Länder in Südeuropa ist das ein Problem“, sagt Aurel Heidelberg. Auf der griechischen Insel Chios beispielsweise gingen 30 Prozent der Ernte des Masitx-Harzes verloren. Das Harz, das aus Pistazienbäumen gewonnen und für die Herstellung von Kosmetik und Süßigkeiten eingesetzt wird, spielt für die Wirtschaftskraft der Insel eine bedeutende Rolle. In Griechenland wirkte sich zudem die Finanz- und Wirtschaftskrise negativ auf die Feuerbekämpfung aus. So mussten alle fünf Lösch-Hubschrauber der griechischen Feuerwehr am Boden bleiben, weil die Mittel zum Betrieb fehlten.
Als wichtigste Auslöser für die vielen Waldbrände in der Mittelmeerregion nennt der WWF Fahrlässigkeit und Brandstiftung. Rund 96 Prozent aller Waldbrände sind auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen. Zudem begünstigt ein fehlerhaftes Wald-Management die Monster-Brände. „In Nutzwäldern haben wir es häufig mit großflächigen Monokulturen zu tun. Was wir brauchen, sind naturnahe Wälder mit heimischen Baumarten, die Bränden und den Veränderungen durch den Klimawandel besser widerstehen können“, fordert WWF-Experte Heidelberg. Außerdem fehlt es an flächendeckenden Notfallplänen, was im Falle eines Brandes zu tun ist. Dadurch verzögerten sich die Löscharbeiten häufig und es geht zu viel Wald verloren.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at.
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