Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
Burgenland: WWF fordert Kurswechsel beim Sonnenstrom-Ausbau
WWF ortet in Plänen der Landesregierung deutlichen Freiflächen-Überhang und fordert naturschutzverträglichen Photovoltaik-Masterplan mit Fokus auf Dachflächen und mehr Förderungen für private Haushalte

Wien/Eisenstadt, am 4. Juni 2021. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich begrüßt grundsätzlich die burgenländische Photovoltaik-Ausbauinitiative, fordert aber nach der ersten Runde der Standort-Auswahl einen stärkeren Fokus auf die Nutzung von Dachflächen und bereits verbauten Gebieten, anstatt wie bisher vor allem den Freiflächenausbau zu forcieren. „Im Burgenland gibt es ausreichend vorbelastete Flächen, auf denen der Sonnenstrom-Ausbau schnell vorangetrieben werden kann, ohne dass Konflikte mit dem Naturschutz entstehen. Riesige Freiflächen-Anlagen erhöhen den Druck auf die sehr sensible Natur des Burgenlandes. Hier braucht es klare Ausschlusskriterien und Naturverträglichkeitsprüfungen, um schädliche Projekte rechtzeitig zu stoppen“, fordert Bernhard Kohler vom WWF Österreich. Den zuletzt präsentierten Plänen für Dachflächen-Anlagen auf Landes-Immobilien müssten viele weitere folgen, um den bisher deutlichen Freiflächen-Überhang auszugleichen.
Um den raschen naturverträglichen Ausbau der Photovoltaik auch im Burgenland zu schaffen, sei ein Masterplan für das ganze Bundesland nötig, sagt WWF-Experte Kohler: „Alle paar Monate eine weitere Runde an Freiflächen-Standorten auf der grünen Wiese auszuwählen, ist der falsche Zugang. Zuerst braucht es einen landesweiten Masterplan, auf dessen Grundlage der Ausbau vorangetrieben werden kann.“ Dieser solle anders als bisher einen Fokus auf bereits versiegelte Flächen beinhalten, wie ihn auch das aktuelle Regierungsprogramm vorsieht. Damit soll das Sonnenstrom-Potential auf Dächern, Lagerflächen, Deponien, Parkplätzen oder als Doppelnutzung zum Beispiel auf Lärmschutzwänden bestmöglich erschlossen werden. Bei Freiflächen braucht es hingegen klare Ausschlusszonen für ökologisch besonders wertvolle Flächen und generell strenge Prüfkriterien.
Um den Sonnenstrom-Ausbau auf bebauten Flächen zu beschleunigen, kann sich das Burgenland seinen hohen Anteil an Einfamilienhäusern zunutze machen. „Mit größeren Fördertöpfen für Photovoltaik-Anlagen auf den Hausdächern der Burgenländerinnen und Burgenländer können wir ein enormes Potential heben. Das brächte neue Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung, ohne die heimische Natur zu belasten“, sagt Bernhard Kohler. Zusätzlich müssten rechtliche und bürokratische Hürden abgebaut werden.
Der WWF hat kürzlich ein umfassendes Forderungspaket für den naturverträglichen Ausbau der Sonnenenergie präsentiert. Die Umweltschutzorganisation fordert unter anderem eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten und große Sanierungen in allen Bauordnungen sowie strenge Kriterien für große Freiflächen-Anlagen. Das gesamte Papier ist zum Download verfügbar.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
Tel: +43 664 883 92 489
E-Mail: nikolai.moser@wwf.at
Web: www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal