Großteil der Österreicher:innen setzt auf echte Bäume zu Weihnachten – Naturschutzorganisation liefert Entscheidungshilfe für umweltschonende Baumwahl
Die Bulldoggfledermaus: Schutz für den Partner mit der Faltenschnauze

Innsbruck, am 14. Mai 2013 – Die nachtaktiven Fledermäuse sind auf Felswände als Lebensraum angewiesen. Nachts benutzen die Flattertiere sie, um auf Insektenjagd zu gehen, tagsüber als Unterschlupf und Schlafplatz. In Tirol wurden bisher 10 Fledermausarten an Felswänden und in Steinbrüchen festgestellt. Eine der seltensten Vertreterinnen ist die Bulldoggfledermaus (Tadarida teniotis), die erst im September 2010 in der Martinswand westlich von Innsbruck für Österreich entdeckt wurde. Die „Faltenschnauze“ gehört mit einer Flügelspannweite von 40 Zentimetern, zu den größten Fledermausarten Europas. Spannendes und Lehrreiches über die Felsenbewohner, erfahren Groß und Klein im Rahmen der Fledermausnacht am Fuß der Martinswand am Freitag, 24. Mai 2013, von 20.30 bis 23 Uhr.
Nach der spektakulären Entdeckung der Bulldoggfledermaus, werden nun im Rahmen von vielfaltleben, der Artenschutzkampagne des Lebensministeriums, erste Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen. Im Fokus stehen dabei Felswände und Steinbrüche, die bedeutende Lebensräume für die Bulldoggfledermaus und auch für andere Fledermausarten darstellen. Ihnen allen kommen die besonderen mikroklimatischen Verhältnisse in Felswänden zugute. Mit Informationsarbeit und Bewusstseinsbildung sollen vor allem die Nutzer von Felswänden – Sportkletterer, aber auch die Rohstoffwirtschaft sowie Verwaltungen und Behörden – auf den Fledermausschutz aufmerksam gemacht werden.
Außerdem soll das Wissen über die Bulldoggfledermaus und andere Felswandbewohner schrittweise erweitert werden. „Wir versuchen herauszufinden, ob es in Tirol noch weitere Vorkommen der Bulldoggfledermaus gibt“, erklärt Projektleiter Michael Dobner von ecotone. Die Wissenschaftler beobachten ausgewählte Felswände und Steinbrüche während der Nacht und nehmen die Rufe der Fledermäuse mit Hilfe spezieller Aufnahmegeräte auf. Auch alpine Vereine beteiligen sich an der Fledermausforschung, indem ihre Mitglieder Fledermausbeobachtungen melden. Diesen Hinweisen kann dann mit gezielter Nachsuche nachgegangen werden. „Kletterer und Klettersteiggeher sind sehr naturbewusst und nehmen auch auf Fledermäuse Rücksicht “, weiß WWF-Fledermausexperte Anton Vorauer. So fand eine Klettersteiggeherin eine Zwergfledermaus in einem kaum handbreiten Loch im Klettersteig. „Zusammenstöße“ zwischen Kletterern und Fledermäusen befürchtet Dobner dennoch nicht: „Fledermäuse stecken meist tiefer im Fels, als eine Hand hineinreicht.“ Auch an der Tiroler Martinswand, wo die Bulldoggfledermaus entdeckt wurde, wird schon seit den 1930er Jahren geklettert.
Das Programm der Fledermausnacht ist unter Tel. 0664 4357543, oder E-Mail an: dobner@ecotone.at erhältlich. Informationen zu Österreich weiten Veranstaltungen in der Woche der Artenvielfalt und zur Artenschutz-Kampagne vielfaltleben auf www.vielfaltleben.at
Weitere Informationen:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Dr. Michael Dobner, Projektleiter Bulldoggfledermaus, Tel. 0664/ 4357543, E-Mail: dobner@ecotone.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF warnt vor Scheitern der COP28: Auslaufen fossiler Energien als Knackpunkt
Fossile Energien entscheiden über Erfolg und Misserfolg der Klimakonferenz – WWF fordert Verknüpfung mit Ausbau der Erneuerbaren – Fonds für Klimaschäden ist positiver Grundstein für mehr Klimagerechtigkeit
Weltbodentag: WWF kritisiert Ausreden und Schönfärberei der Politik
Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch, Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen – Naturschutzorganisation fordert wirksame Maßnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
WWF-Erfolg: Seltenes Sumatra-Nashorn geboren
In Indonesien gibt es Nachwuchs bei den extrem seltenen Sumatra-Nashörnern! Die Geburt des männlichen Kalbs ist ein wichtiger Erfolg der Sumatra-Nashorn Allianz, zu der auch der WWF gehört. Denn laut Schätzungen gibt es weltweit nur mehr 80 Tiere dieser Art.
WWF: Bodenversiegelung deutlich höher als angenommen
Neue offizielle Zahlen bestätigen hohen Bodenverbrauch in Österreich – Versiegelte Fläche ist sogar um über 20 Prozent höher als bisher berechnet – WWF fordert Bodenschutz-Paket
Stromanbieter-Check 2023: Jede fünfte Kilowattstunde Strom aus fossilen Energien
21 Prozent des österreichischen Stroms aus Gas und Kohle – Vier Atomstrom-Konzerne direkt am heimischen Strommarkt aktiv – Stromanbieterwechsel ist kinderleicht, kostenlos und geht schnell
Neue Erdgasförderung wäre klimapolitisches Harakiri-Projekt
Umweltschutzorganisation kritisiert „völlig falsche Weichenstellung“ in Oberösterreich und fordert eine naturverträgliche Energiewende – Fatales Signal im Vorfeld der Weltklimakonferenz
Kein Regenwald, kein Jaguar: WWF fordert Entwaldungs-Stopp im Amazonas
Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...