Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
EAG-Finale: WWF fordert Naturschutz-Kriterien und Energiespar-Offensive
Naturverträglichkeit des Ökostrom-Ausbaus sicherstellen - Neue Kraftwerke in den letzten unberührten Fluss-Landschaften müssen tabu sein – Modernisierung vor Neubau

Wien, am 1. Juli 2021. Anlässlich der finalen Verhandlungen über das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) fordert der WWF Österreich die Verankerung wirksamer Naturschutz-Kriterien. „Der notwendige Ökostrom-Ausbau muss in allen Bereichen naturverträglich sein und von einer großen Energiespar-Offensive begleitet werden“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek. „Unsere Flüsse sind die am stärksten vom Artensterben betroffenen Lebensräume. Nur noch 14 Prozent sind ökologisch wirklich intakt. Der extrem hohe Ausbaugrad der Wasserkraft ist einer der Hauptfaktoren dafür“, sagt Urbanek. Daher müssen die verhandelnden Parteien mit wirksamen Kriterien sicherstellen, dass es keine neuen Subventionen und Schlupflöcher für die Verbauung der letzten ökologisch intakten Flussstrecken gibt – insbesondere Schutzgebiete müssen tabu sein. „Gerade in der Klimakrise brauchen wir intakte Flüsse als natürliche Schutzschilder gegen Dürreperioden, Überhitzung und Artensterben. Daher muss das EAG umfassend klimawirksam gestaltet werden – das heißt auch, dass eine Modernisierung von Kraftwerken klar vor Neubauten kommen muss“, argumentiert Urbanek.
Derzeit gibt es in Österreich millionenschwere falsche Anreize für die Verbauung intakter Flüsse, obwohl rund 80 Prozent der Wasserkraft-Anlagen die geltenden ökologischen Mindestanforderungen verfehlen. Insgesamt sind 60 Prozent der heimischen Gewässer laut EU-Umweltagentur sanierungsbedürftig – die über 5.200 Wasserkraftwerke wirken sich hier besonders negativ aus. „Einerseits braucht es daher eine rasche Sanierungsoffensive mit einer Verpflichtung der Energiekonzerne, andererseits den wirkungsvollen Schutz der wenigen verbliebenen intakten Strecken entlang konkreter Kriterien. Ansonsten wird Österreich auch die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie und der Biodiversitätsstrategie krachend verfehlen“, warnt WWF-Expertin Bettina Urbanek.
Der WWF fordert, dass der Umbau des Energiesystems primär beim viel zu hohen Verbrauch ansetzt und nicht auf Kosten der letzten intakten Naturräume geht. „Wir müssen sehr viel mehr Energie sparen und eine Photovoltaik-Offensive auf Gebäuden starten anstatt planlos Grünflächen zu verbauen. Parallel dazu gehört das Steuersystem komplett ökologisiert, während umweltschädliche Subventionen überall abgebaut werden“, sagt Bettina Urbanek vom WWF Österreich.
Rückfragehinweis:
Mag. Nikolai Moser
Leiter Kommunikation WWF Österreich
+43 664 883 92 489
nikolai.moser@wwf.at
www.wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal