Zehn Jahre nach Paris muss Politik endlich liefern – Weltweiter Kraftakt notwendig, um 1,5-Grad-Ziel doch noch zu schaffen
Earth Hour: Mehr als 4000 Städte im Kampf gegen Klimawandel
Wien, Sonntag, 29. März 2009 – Mehr als 4.000 Städte der Welt beteiligten sich an der gestrigen Earth Hour, der größten Aktion gegen den Klimawandel aller Zeiten. Rund um die Welt gingen mit dem Lauf der Nachtzeit in nahezu allen Großstädten der Erde, darunter auch in den Hauptstädten von 70 Staaten, die Lichter aus. Eintausend der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt waren für eine Stunde dunkel. Fast 20.000 Wirtschaftsunternehmen, 8.000 Schulen und 5.500 Organisationen unterstützen die Aktion aktiv. Unter den Hunderten dunklen Wahrzeichen waren auch die Pyramiden von Gizeh, der Eiffelturm und die höchsten Wolkenkratzer der Welt. Der UN-Generalsekräter Ban Ki-moon bezeichnete die Earth Hour als „größte öffentliche Demonstration zum Klimawandel, die jemals versucht wurde“.
In Österreich nahmen Innsbruck, Salzburg, St. Pölten, Eisenstadt, Klagenfurt, Enns und Gloggnitz aktiv teil. Mehrere Konzerne und Unternehmen sowie unzählige Haushalte schalteten für eine Stunde die Lichter aus. „Mit der Earth Hour hat sich die Welt selbst ein Denkmal gegen den Klimawandel gesetzt. In der Folge kommt es nun darauf an, dass die heute in Bonn beginnende UN-Klimakonferenz einen wirksamen Vertrag für die Weltlimakonferenz in Kopenhagen entwickelt“, ruft WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger die österreichischen Delegierten auf, sich für eine Reduktion der Treibhausgase um mindestens 40 Prozent bis 2020 einzusetzen.
Heute Sonntag beginnt in Bonn das Vorbereitungstreffen des UNO-Klimasekretariats. Mehr als 2.000 Regierungsvertreter und Experten beraten über das Nachfolgemodell des 2012 auslaufenden Klimavertrags von Kyoto. Der WWF wird in Bonn zusammen mit einer Abordnung von Pfadfindern eine symbolische Wahlurne mit Millionen Stimmen aus der ganzen Welt gegen den Klimawandel an den Generalsekretär des UN-Klimarats, Yvo de Boer, übergeben. Die Konferenz von Bonn ist die erste große Vorbereitungskonferenz für die Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Dezember und die erste seit dem Regierungswechsel in den USA. Der WWF erwartet sich einen radikalen Wandel im Zuge der neuen Klimapolitik von Barack Obama.
„Es geht jetzt um nicht weniger als um das Schicksal dieses Planeten“, warnt Aichberger. „Die Delegierten müssen bis Juni ein verbindliches Vertragswerk schaffen, dass den schrittweisen Ausstieg aus der fossilen Energie möglich macht. Der WWF fordert klare Reduktionsziele von CO2, den wirksamen Schutz der Regenwälder, nationale und internationale Programme zur Förderung von Energieeffizienz und den Umbau des Weltenergiesystems hin zu Erneuerbaren Ressourcen. „Die Earth Hour war ein globales Zeichen von mehr als einem Siebtel der Weltbevölkerung. Es geht aber nicht ohne die Mitwirkung der Menschen vor allem in den Industriestaaten um diesen Umbruch möglich zu machen“, appelliert Aichberger auch an alle Österreicher und Österreicherinnen.
Die Länder, die sich am meisten an der Earth Hour beteiligten, sind die Philippinen, Griechenland, Australien, Kanada und die USA. Berichte und Fotos auf www.panda.org.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Leiter Medien WWF Österreich, Email: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Scheue Pallaskatze im indischen Himalaja entdeckt
Im indischen Hochgebirge ist WWF-Forscher:innen eine spektakuläre Entdeckung gelungen: Erstmals konnten sie dort die scheue Pallaskatze fotografieren. Außerdem verzeichneten sie neue Rekorde zu Wildkatzen in dem Gebiet.
WWF: Neues EU-Klimaziel 2040 wird durch Tricks und Klauseln ausgehöhlt
Umweltorganisation kritisiert „faulen Kompromiss“ der Politik – Wirksamer Klima- und Naturschutz in Europa anstelle teurer Schlupflöcher und Scheinlösungen
Neuer Report: WWF alarmiert über illegalen Handel mit asiatischen Großkatzen
Zunehmender Handel mit geschützten Arten im Internet – WWF warnt vor kriminellen Verflechtungen bis nach Europa und fordert bessere internationale Zusammenarbeit
WWF entdeckt extrem scheue Pallaskatze auf fast 5.000 Metern Höhe
Spektakuläre Entdeckung: WWF fotografiert erstmals eine Pallaskatze im indischen Hochgebirge – Neue Rekorde zu weiteren Wildkatzen in der Region – Besserer Schutz der Artenvielfalt des Himalajas gefordert
WWF-Studie: 190 Hektar neue Moorflächen in Österreichs Alpenraum bestätigt
Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore in keinem guten Zustand – WWF fordert Analyse weiterer Potenzialflächen und Moor-Renaturierung
WWF-Erfolg: Neuer Laichplatz für Fische an Tiroler Fluss
Im Rahmen des Projektes INNsieme connect wurden wichtige Kieslebensräume am Schlitterer Gießen wiederhergestellt. Mit vollem Erfolg: Die erste Bachforelle nahm den neuen Laichplatz sofort an.
WWF warnt vor Gewerbepark-Wildwuchs durch neue Autobahnen
Analyse zeigt rasantes Wachstum der Gewerbeflächen – Straßen als Magnet für neue Gewerbeparks – WWF fordert Umdenken in Raumordnungs-, Verkehrs- und Steuerpolitik
Sensationsfund in der Drau: Ausgestorben geglaubter Stör wieder entdeckt
WWF erfreut über überraschenden Fund und bestärkt im Einsatz zur Rettung der letzten Störe – Wiederherstellung von Fluss-Lebensräumen durch ambitionierte Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes gefordert












