Umweltschutzorganisation sieht nur schwachen Kompromiss – Einigung der EU-Länder ist zwar ein Fortschritt, aber Umfang der Richtlinie wurde verringert und geschwächt – Deutlich weniger Unternehmen erfasst als sinnvoll.
Energiegipfel: WWF fordert glaubwürdige Maßnahmen statt kurzsichtiger Scheinlösungen
Im Vorfeld des „Energiegipfels“ der Bundesregierung am Sonntag fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich ein klimagerechtes Maßnahmenpaket gegen die hohe Abhängigkeit von Erdgas und Erdöl. „Die Gießkanne ist jetzt das falsche Werkzeug. Anstatt kurzsichtiger Scheinlösungen muss die Politik langfristig sinnvolle Auswege aus der fossilen Preisfalle umsetzen. Ansonsten verschwenden wir weiterhin hohe Milliardenbeträge an klimaschädliche und kriegstreibende fossile Energien“, sagt WWF-Energiesprecher Karl Schellmann. „Die Politik sollte Energie-Armut und soziale Härtefälle durch gezielte Zuschüsse treffsicher abfedern. Glaubwürdig ist das jedoch nur, wenn gleichzeitig der Ausstieg aus dem fossilen System beim Heizen und im Verkehr beschleunigt wird. Hier gibt es jahrzehntelange Versäumnisse, die sich gerade bitter rächen“, sagt Schellmann. „Man darf in ein löchriges Fass nicht oben noch mehr Öl gießen, ohne gleichzeitig die Löcher zu stopfen. Wenn wir die Verschwendung von Energie nicht stoppen, werden wir auch die Preisspirale nicht in den Griff bekommen.”
Besonders wichtige Punkte sind das flächendeckende Verankern von Energiespar-Maßnahmen im Energie-Effizienz-Gesetz und im Klimaschutzgesetz, eine echte Mobilitätswende und der gesetzliche Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen. „Für all das braucht es verbindliche Ziele, Maßnahmen und Programme, die bisher weitgehend fehlen. Neben der Bundesregierung sind hier vor allem die Bundesländer gefordert, um die Abhängigkeit von Ländern wie Russland massiv zu reduzieren“, sagt Karl Schellmann vom WWF Österreich. Analog zu WIFO und IHS fordert Schellmann zudem weiterhin die Umsetzung der CO2-Bepreisung, die mit einem Öko-Bonus zur Entlastung der Haushalte gekoppelt ist. Darüber hinaus müssen Erneuerbare Energien entlang von Naturschutz-Kriterien ausgebaut werden.
News
Aktuelle Beiträge
Video: Bundesländer müssen beim Bodenschutz dringend handeln
Erst kürzlich haben die Vertreter:innen der Bundesländer bei einem Gipfel beschlossen, ihre Bodenschutz-Blockade weiterzuführen.
Basteltipp für die Earth Hour: Die Erde im Marmeladenglas
Auch heuer findet wieder die WWF Earth Hour statt. Am 23. März 2024 nehmen wir uns ab 20:30 Uhr eine Stunde Zeit für die Erde. Für dich haben wir uns einen coolen Basteltipp...
Zum Frauentag: Das Leben der Tiger-Rangerinnen in China
Tief im Nordosten Chinas geht ein Rangerteam regelmäßig auf Beobachtungs- und Bewachungsrunde. Das Gelände ist steil und unwirtlich, und der Schnee liegt hoch. Das Besondere an...
Haie haben Superkräfte
Starrer Blick und scharfe Zähne: Haie sehen wirklich nicht wie "Kuscheltiere" aus. Doch sie sind mächtig erfolgreich! Haie leben bereits seit mehr als 400 Millionen Jahren auf...
Fragwürdige Bürgermeister-Deals: WWF fordert Aufklärung und Konsequenzen
Umweltschutzorganisation reagiert auf aktuellen Bericht der Wiener Zeitung – Mehr Kontrolle und Reformen in der Raumplanung dringend notwendig
WWF: Erster Weißstorch des Jahres war schon 2023 Sieger
Störche kehren aus Winterquartier nach Marchegg zurück – 2023 brachte mehr Brutpaare, aber weniger Jungvögel – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
WWF und ÖKOBÜRO: Niederösterreichische Verordnung zur Tötung von bis zu 300 Fischottern rechtswidrig
Landes-Verordnung ermöglicht EU-rechtswidrige Tötung streng geschützter Tiere – Trotz Urteil des Verwaltungsgerichtshofes keine Mitsprache der Öffentlichkeit – Naturschutzorganisationen fordern Aufhebung
Bodenstrategie: WWF kritisiert “Betonier-Föderalismus” der Bundesländer
Umweltschutzorganisation fordert verbindliche Obergrenze und Ökologisierung der Raumplanung: “Zahnlose Absichtserklärungen schützen keinen einzigen Quadratmeter Boden” – WWF kritisiert Täuschungsmanöver