Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
„Fünf vor Zwölf“ für die Schwarze Sulm

Graz, am 11. Juni 2007: „Herr Landeshauptmann, nehmen Sie sich ein Herz für die Sulm“ Unter diesem Motto überreichten Vertreter des WWF, Naturschutzbund und besorgte Steirer – allen voran Uschi Profanter und Betroffene aus der Region – nach der Regierungssitzung am 11. Juni Franz Voves ein überdimensionales grünes Herz. Hintergrund der Aktion ist die Sorge um dass Flussparadies Schwarze Sulm, an dem nun – trotz seines Status als Natura 2000 Europaschutzgebiet – zwei Wasserkraftwerke genehmigt wurden. Die Naturschützer befürchten einen Präzedenzfall für das heimische Flussadernetz: Noch nie zuvor waren in Österreich Kraftwerke an einem durch die EU-Gesetzgebung geschützten Fluss zugelassen worden.
Einen Tag vor dem Ende der Einspruchsfrist gegen die Kraftwerks-errichtung fordern die Naturschützer Landeshauptmann Voves und den zuständigen Landesrat Seitinger zu einer Kehrtwende in letzter Minute auf: „Es liegt nun an der steirischen Wasserwirtschaft, die Gefahr für die Sulm durch einen Einspruch abzuwenden“, erklärt Arno Mohl vom WWF. Die Einspruchsfrist läuft am 12. Juni ab. „Falls die Sulm-Kraftwerke gebaut werden, ist dies nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern eine Schande für die Steiermark!“ Das Land selbst hat die Schwarze Sulm ins Natura 2000 Netzwerk der EU eingebracht, weil dieses Gebiet ökologisch außerordentlich wertvoll und deshalb auch besonders schützenswert ist. Die Sulm ist auch als Naturdenkmal vorgeschlagen. Es sei geradezu grotesk, wenn nun genau hier naturzerstörende Projekte genehmigt werden, so die Naturschützer. „Wir werden auf jeden Fall weiterkämpfen und die Zerstörung der Schwarzen Sulm nicht zulassen“, ist Mohl entschlossen.
„Ich kenne und schätze die Schwarze Sulm als eines der schönsten und unberührtesten Wildwasser, die wir in Österreich haben“, sagt Uschi Profanter, 4-fache Kajakweltmeisterin. „Als Sportlerin weiß ich, wie wichtig Fairness ist. Deshalb müssen wir auch zu unseren nachfolgenden Generationen fair sein und ihnen zumindest die letzten Reste intakt gebliebener Natur erhalten. Ich bin fassungslos, dass ein Flussjuwel wie die Sulm in unserem Land nicht ausreichend vor Zerstörung geschützt ist!“, so Profanter abschließend.
"Die Steiermark ist bezüglich der Nichteinhaltung von EU-Naturschutzgesetzen schon ein gebranntes Kind“, erklärt Dr. Johannes Gepp, Obmann des Naturschutzbundes Steiermark. „Scheinbar will man immer noch nicht akzeptieren, dass wir durch den EU-Beitritt verpflichtet sind, das Gemeinschaftsrecht korrekt anzuwenden!“
Bereits im Juli 2006 wurde der Bau von zwei Wasserkraftwerken naturschutzrechtlich bewilligt. Eine Beschwerde von WWF, Naturschutzbund und Arbeitskreis zum Schutz der Koralpe gegen den nach Meinung der NGOs EU-rechtswidrigen Bescheid wird derzeit von der Europäischen Kommission geprüft. Am 24. Mai 2007 fiel auch der wasserrechtliche Bescheid der steirischen Wasserrechtsbehörde – trotz einer negativen Stellungnahme der steirischen Wasserwirtschaft – positiv aus. Die steirische Wasserwirtschaft hat bis zum bis zum 12. Juni 2007 die Möglichkeit, Einspruch gegen den Bescheid zu erheben.
Weitere Informationen:
Claudia Mohl, WWF-Pressereferentin, Tel. 01/488 17 250
Arno Mohl, WWF-Wasserexperte, Tel. 01/488 17 233
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert
WWF: Zwei Seeadler besendert – Population im Aufwind
90 Seeadler-Paare in Österreich – Beringungen und Besenderungen liefern wichtige Erkenntnisse für Artenschutz – Zahlreiche Bedrohungen für heimische Population
Tag der Lebensmittelrettung: WWF legt Fünf-Punkte-Plan gegen Verschwendung vor
Tag der Lebensmittelrettung am 26. Mai – Allein in Österreich werden 1,2 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr nicht gegessen – WWF fordert verbindliches Maßnahmenpaket gegen Verschwendung
100.000 Unterschriften: Breite Allianz fordert Stopp von Ausbau Kraftwerk Kaunertal
100.000 Unterschriften für Projektstopp gesammelt – Über 35 Bürgerinitiativen, Vereine und Naturschutzorganisationen fordern Absage des Planungsfossils im Kaunertal
100.000 Unterschriften gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal!
Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels