Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Gewässerschutz ohne Grenzen – Startschuss für das Pionierprojekt INNsieme
![Kranebitter Innau 2006](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/5d80db975128b.jpg)
Rosenheim / Innsbruck, am 17. September 2019. Mit dem heute im Rosenheimer Innmuseum feierlich eröffneten Interreg-Projekt INNsieme startet eine bisher beispiellose grenz- und sektorenübergreifende Flussschutz-Initiative. Bis 2022 soll im Rahmen von INNsieme ein grenzüberschreitender Aktionsplan für den Habitat- und Artenschutz des Inn hervorgehen, damit der Dreiländerfluss bis zum Jahr 2030 wieder seine Funktion als Lebensader für Pflanzen, Tiere und Menschen voll entfalten kann. Wie die Mehrheit der europäischen Flüsse weist der Inn auf weiten Teilen einen schlechten ökologischen Zustand auf, der jedoch durch effektive Schutzmaßnahmen wieder verbessert werden kann. Dazu zählen Renaturierungen von Seitenbachmündungen, um Flussfischen wieder einen intakten Lebensraum zu sichern, die Schaffung sicherer Brutplätze auf Schotterbänken, sowie die Wiederansiedelung von heimischen Arten, um Auwälder naturnäher zu gestalten. Mit INNsieme soll nun erstmals konkret auf diese grenzüberschreitenden Besonderheiten und Anforderungen im Gewässerschutz reagiert werden. Dafür haben sich das Land Tirol, die Universität Innsbruck, der Verbund Innkraftwerke GmbH, der Innwerk AG und der Österreichisch-Bayerischen Kraftwerke AG mit dem WWF Österreich zusammengeschlossen, um in Umsetzung der Europäischen Strategie für den Alpenraum (EUSALP) gemeinsam Lösungen für einen nachhaltigen Schutz des Inns zu erarbeiten, die auch durch die Schweiz und den Tiroler Fischereiverband unterstützt werden.
Die vorgesehenen Projektaktivitäten konzentrieren sich auf vier wesentliche Bereiche:
* Erarbeitung eines grenzüberschreitenden Aktionsplans für Schutzmaßnahmen am Inn von der Quelle bis zur Mündung
* Umsetzung des Aktionsplans als langfristige Grundlage für die Stärkung der biologischen Vielfalt am Inn, um seltenen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum zu sichern
* Umsetzung von Umweltbildungsmaßnahmen mit dem Ziel lokales Wissen und die regionale Akzeptanz von Schutzmaßnahmen zu stärken
* Öffentlichkeitsarbeit und Stakeholder-Dialog sollen eine Vernetzung der Fachdisziplinen und eine breite Unterstützung durch die Öffentlichkeit ermöglichen
Der Inn zählt zu den längsten und mächtigsten Alpenflüssen, der allerdings durch vielfältige Raum- und Nutzungsinteressen kanalisiert, eingezwängt und gestaut wurde. Dadurch sind heute nur noch vereinzelte Flussstrecken ökologisch intakt oder naturnah. Ein zentrales Merkmal des Inns ist sein grenzüberschreitender Charakter, der als Dreiländerfluss eine natürliche Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz bildet. INNsieme hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die notwendigen Schutzmaßnahmen nicht durch Ländergrenzen zu beschränken, damit auch Flüsse mit ähnlichem Charakter von den neu gewonnenen Projekterkenntnissen langfristig profitieren können.
Rückfragehinweis:
Lisa Reggentin
Projektkommunikation INNsieme, WWF Österreich
Tel.: +676 83 488 307
lisa.reggentin@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...