Tag des Jaguars am 29. November – WWF im Einsatz zum Schutz der Großkatzen durch Regenwaldschutz und Aufklärungsarbeit
HIV-Aberglaube bedroht Gecko

Wien, am 17. April 2013 – Seit 2009 in Asien das Gerücht aufkam, ein Extrakt, gewonnen aus dem Tokeh-Gecko, helfe bei einer HIV-Infektion, schnellte die Nachfrage nach getrockneten Geckos innerhalb weniger Jahre nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von WWF und TRAFFIC. Zwar wurde die Wirksamkeit inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO mit Nachdruck widerlegt, trotzdem finden die Tiere noch immer millionenfach in der traditionellen Medizin und in einem volkstümlichen Wunderglauben Verwendung. Dabei stellt das HIV-Gerücht inzwischen nur noch die Spitze des Eisbergs dar. Aktuell wird der Gecko außerdem vermehrt bei Asthma, Diabetes und diversen Hauterkrankungen eingesetzt.
Grundsätzlich gelten die Geckos nach WWF-Einschätzung noch als weit verbreitet, doch die Umweltschützer zeigen sich angesichts der anhaltend hohen Nachfrage und der Populationsrückgänge auf Java und in Thailand "extrem besorgt". So wird in der Studie über eine illegale Lieferung von 6,75 Tonnen berichtet, die aus Java nach Hong Kong geschmuggelt werden sollten. Allein dieser Aufgriff umfasst rund 1,2 Millionen Tiere.
Wenn sich, so die WWF-Befürchtung, aus der gesteigerten Nachfrage ein langfristiger Trend entwickelt, könnten die Reptilien in arge Bedrängnis geraten. Ähnliche Entwicklungen konnten in jüngster Vergangenheit bereits bei anderen Arten beobachtet werden. So gilt etwa das in Vietnam kursierende Gerücht, wonach Rhinozeros-Pulver Krebs heilen könne, als ein Auslöser für die derzeit tobende, katastrophale Wildereikrise in Afrika. Auch die Tigerbestände sind in der Vergangenheit vor allem deshalb zusammengebrochen, weil ein weitverbreiteter Wunderglaube beinahe jedem Körperteil der Großkatze eine heilende Wirkung gegen diverse Krankheiten zuschreibt.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF, Tel. 01/488 17-250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Was wir von der Klimakonferenz COP 28 erwarten
© adobestock/Rafael HenriqueZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 30. November – 12. Dezember 2023 findet die 28. Internationale Klimakonferenz in Dubai statt. Dieser...
COP28: Klima-Allianz fordert dringend globale Kurskorrektur
Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert – Schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste umsetzen – Klimaschutz muss sozial gerecht erfolgen
WWF-Faktencheck zum Bodenverbrauch in Oberösterreich
Wiederholt falsche und irreführende Behauptungen von Landesrat Achleitner – WWF fordert sachliche Debatte statt Zahlenspielereien und fauler Ausreden
WWF-Erfolg: Weniger Konflikte zwischen Inuit und Eisbären
Der WWF konnte in der kanadischen Inuit-Siedlung Whale Cove erfolgreich Konflikte zwischen Menschen und Eisbären reduzieren. Die Arbeit zeigt: Auch kleine Änderungen können große Wirkung haben.
WWF schlägt Alarm: Größte Savanne der Welt bereits zur Hälfte zerstört
Entwaldung im Amazonas nimmt ab – Verlagerung in Cerrado-Savanne für Biodiversität und Klima dramatisch – WWF fordert besseren Schutz wald-ähnlicher Ökosysteme
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Einigung, warnt vor Schlupflöchern
Nature Restoration Law nimmt nächste Hürde – Bundesregierung und EU-Abgeordnete bei finaler Abstimmung im Februar gefordert
WWF: Seltene Aufnahmen geben Hoffnung für die letzten Tiger Malaysias
Neue Fotos von wild lebenden Tigern in Malaysia – WWF bestärkt im Schutz der bedrohten Großkatzen und ihres Lebensraumes
WWF-Analyse: Sanierungswillige bei Banken heiß begehrt
WWF fordert Sonderkonditionen für die Eigenheimsanierung – Öffentliche Förderungen sind so hoch wie nie – Neuer WWF-Ratgeber für die klima- und naturfreundliche Sanierung