Zersiedelung und Straßenbau zerstören den Lebensraum von Hasen und anderen Wildtieren – VCÖ und WWF fordern Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung
Karfreitags-Menü: Mensch und Natur profitieren von nachhaltigem Fisch

Presseaussendung
Wien, 23. März 2016 – Zu Ostern stehen Fischgerichte in Österreich ganz oben auf dem Speiseplan. 90 Prozent der Meere sind jedoch bis an die Grenzen befischt oder überfischt. Auch, weil 40 Prozent der weltweit gefangenen Meerestiere als ungewollter Beifang tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen werden. Eine gigantische Ausbeutung mariner Ressourcen, die auch die Einkommens- und Nahrungsgrundlage von Millionen von Menschen bedroht. Doch der Osterschmaus mit gutem Gewissen ist möglich. Mit der richtigen Wahl beim Fischkauf tragen Konsumenten zur Lösung bei.
„Umwelt- und sozialverträglichen Fischgenuss bekommt man mittlerweile in fast jedem Supermarkt“, betont WWF-Fischereiexperte Axel Hein. „Mit dem Bio-Siegel bei Zuchtfisch, dem ASC-Siegel für konventionelle Zucht und dem MSC-Siegel bei Meeresfischen aus Wildfang sind Konsumenten auf der sicheren Seite.“ Produkte mit diesen Siegeln lindern den globalen Überfischungs-Druck und bringen unterschiedliche Vorteile für Mensch und Natur:
Heimischer Bio-Fisch wie Karpfen, Forelle und Saibling ist in mehrerlei Hinsicht empfehlenswert. Er stärkt die lokale Wirtschaft und hat kurze Transportwege. Das eingesetzte Fischfutter muss aus Resten der Fischverarbeitung stammen. Nicht für den menschlichen Verzehr Geeignetes wird so sinnvoll verwertet und Lebensmittelverschwendung minimiert.
MSC-Fischereien tragen durch effektives Management dazu bei, dass sich Fischbestände erholen können. Sie reduzieren Beifang oder vermeiden ihn gänzlich. Angesichts von jährlich 38 Millionen Tonnen ungewollt gefangenen und über Bord geworfenen Meerestieren – darunter 100 Millionen Haie, 300 Tausend Wale und Delfine sowie 250 Tausend Meeresschildkröten – bedeutet der Konsum von MSC-Produkten eine dringend notwendige Atempause für die Weltmeere. „Dass Österreich seine Fisch-Nachfrage zu 95 Prozent durch Importe deckt, hat nicht nur ökologische Auswirkungen. Der Kauf von nachhaltigem Fisch sichert auch die Lebensgrundlage von über 800 Millionen Menschen, die direkt oder indirekt vom Fischfang abhängig sind – vor allem in Entwicklungsländern“, unterstreicht Hein die globale Abhängigkeit von Fisch als Einkommens- und Nahrungsquelle.
Auch ASC-Fisch und Bio-Fisch aus Aquakultur unterstützen nachhaltige Arbeitsplätze und minimieren negative Umweltfolgen durch den reduzierten Einsatz schädlicher Chemikalien und Medikamente. Als gute Alternative zu konventionell produziertem Zucht-Lachs ist beispielsweise ASC-Pangasius zu empfehlen. Im Vergleich zu Lachs benötigt Pangasius sehr wenig Futterfisch, was wiederum den Druck auf die Meere reduziert.
„Wer zu nachhaltigem Fisch greift, tut sich selbst, von Fischfang abhängigen Menschen und den Weltmeeren etwas Gutes“, schließt Axel Hein und empfiehlt einen Blick in den WWF Fischratgeber. Dieser bietet mittels Ampelsystem eine Entscheidungshilfe zu 58 Fisch- und Meeresfrüchtearten. Kostenloser Download unter: www.wwf.at/fischfuehrer
Ausführliche Tipps und Hintergrundinformation zu umwelt- und sozialverträglichem Fisch-Konsum unter: www.fishforward.eu
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák, Pressesprecher WWF Österreich, Tel.: +43-1-48817-286, E-Mail: florian.kozak@wwf.at
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