Geplante Absenkung des Schutzniveaus für den Wolf ist wissenschaftlich nicht gedeckt – Europäische Union riskiert Vorreiterrolle beim Naturschutz
Klimakrise: Mehrheit fordert Ernährungswende
Anlässlich des Welternährungstags startet die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) ein neues europaweites Projekt, um das Bewusstsein über klimaschonende Ernährung zum Schutz des Planeten zu steigern. Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage sind sich 57 Prozent der befragten Österreicher*innen bewusst, dass unsere Ernährung einen negativen Einfluss auf Klima und Umwelt hat – doch 45 Prozent wissen nicht, für welche Lebensmittel sie sich entscheiden sollen, um den Planeten zu schonen. „Eine klimaschonende Ernährung ist unsere ganz persönliche Superpower im Kampf gegen die Erderhitzung und das Artensterben. Daher muss die Politik eine Ernährungswende einleiten und die dafür notwendigen Maßnahmen beschließen“, fordert Hannah-Heidi Schindler, Expertin für nachhaltige Ernährung des WWF Österreich und verweist auf die Klimawirkung der Ernährung: Die Produktion von Nahrungsmitteln verursacht weltweit bis zu 37 Prozent der klimaschädlichen Emissionen. Hinzu kommt die Rodung wertvoller Naturlandschaften zur Schaffung von Anbauflächen.
Der WWF Österreich sieht in den neuen Umfrageergebnissen einen klaren Auftrag an die Bundesregierung, die notwendigen Meilensteine für eine klimaschonende Ernährungswende zu setzen. “Die Politik darf umweltbewusste Entscheidungen nicht länger auf die Menschen abwälzen. Sie muss nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster fördern und die Hindernisse für einen klimafreundlichen Lebensstil abbauen”, fordert WWF-Expertin Schindler. Die Ergebnisse der WWF-Umfrage untermauern diese Forderung: 56 Prozent der Befragten sehen sowohl die nationale als auch die regionale Politik in der Pflicht, die negativen Umweltauswirkungen von Lebensmitteln zu verringern. 80 Prozent wünschen sich eine Anhebung von internationalen Umweltstandards.
Martin Schlatzer, Ernährungsökologe am Forschungsinstitut für ökologischen Landbau unterstreicht bei der gemeinsamen Pressekonferenz die Dringlichkeit einer Ernährungswende – auch aus gesundheitlichen Gründen: „Eine vegetarische, klimafreundliche Ernährung hat nicht nur Vorteile für den Planeten, sondern kann Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck deutlich senken.“ Auch der rein vegetarische Sternekoch Paul Ivić ist überzeugt: „Unsere Essgewohnheiten haben einen sehr starken Einfluss auf unsere Ökologie, Ökonomie, auf unser Sozialverhalten und auf unsere Gesundheit. Wenn wir bei der Ernährung auf Qualität achten, können wir ganz viel verändern.“
Große Sorgen vor Umweltzerstörung
Obwohl sich die Österreicher*innen große Sorgen machen, dass das derzeitige Ernährungssystem den Planeten belastet, denken 40 Prozent der Befragten, dass ihr eigenes Essverhalten keine Auswirkungen auf die Umwelt hat. “Die Befragung zeigt, dass der Wille zu einem bewussteren Konsum da ist, aber der Weg dorthin durch verzerrte Marktbedingungen und intransparente Kennzeichnungen getrübt ist”, sagt Hannah-Heidi Schindler.
Das EU-kofinanzierte WWF-Projekt “Eat4Change” beschäftigt sich mit 13 europäischen und internationalen Partnern intensiv mit der Bewusstseinsförderung für eine klima- und umweltschonende Ernährung. Besonders junge Menschen sollen die Superpower der eigenen Ernährung im Kampf gegen die Klimakrise entdecken. Die Umfrage wurde in neun europäischen Ländern durchgeführt. In Österreich wurden zwischen dem 24. Februar und 22. März 2021 1.032 Menschen im Rahmen eines Online-Panel befragt. Die Daten wurden für jedes Land nach Alter, Geschlecht, Region und Einkommen gewichtet, um eine nationale Repräsentativität zu erreichen. Alle Länder wurden so gewichtet, dass sie im kombinierten europäischen Gesamtwert gleichmäßig vertreten sind.
Weitere Infos zum Projekt: Hier
Factsheet zum Download: Hier
News
Aktuelle Beiträge
Stromanbieter-Check: Nur wenige Anbieter überzeugen
WWF und GLOBAL 2000 analysieren heimischen Strommarkt – Nur 9 von 125 untersuchten Anbietern schneiden sehr gut oder gut ab – Schlechte Bewertung vieler Landesenergieversorger
COP29: WWF kritisiert Politik-Versagen beim Klimaschutz
Umweltschutzorganisation: Weltklimakonferenz endet mit untauglichen Ergebnissen – Verbindliche Ausstiegspläne aus Kohle, Öl und Gas gefordert
Appell der Wirtschaft: Über 100 Unternehmen fordern mehr Klimaschutz von künftiger Bundesregierung
Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert