Tag des Regenwaldes am 22. Juni: Regenwälder schrumpfen weltweit, im Amazonas besonders rasant – WWF fordert verstärkten Schutz und entschlossenen Kampf gegen weltweite Entwaldung
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik

Anlässlich des offiziellen Starts von Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP warnt die Naturschutzorganisation WWF vor möglichen “massiven Rückschritten” in der Umweltpolitik. “Wer Österreich langfristig erfolgreich und krisensicher aufstellen will, muss eine ernsthafte Umweltschutz-Politik betreiben. Ein Retro-Kurs hätte hingegen hohe Folgekosten für unser gemeinsames Naturerbe und damit letztlich für alle Menschen in Österreich”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Daher fordert der WWF von den zwei verhandelnden Parteien ein Klima- und Naturschutz-Programm, das den aktuellen Problemen gerecht wird und dem geltenden Pfad zur Klimaneutralität 2040 entspricht. Zugleich sollten umweltschädliche Subventionen in Milliardenhöhe abgebaut werden.
Ausstieg aus Öl und Gas vorantreiben
Im Klimaschutz hat sich Österreich zum Erfüllen mehrerer EU-Ziele bis 2030 verpflichtet. Um hier auf Kurs zu bleiben, muss jede künftige Bundesregierung insbesondere den Ausstieg aus Öl und Gas beschleunigen sowie die Sanierungsoffensive für Gebäude wiederbeleben. “All das rentiert sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft, weil hier viel investiert wird – verbunden mit zukunftssicheren Arbeitsplätzen. Gleichzeitig wird Österreich unabhängiger von importierten fossilen Energieträgern”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Dasselbe gelte für den starken Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der insbesondere dem ländlichen Raum große Vorteile bringt.
In Naturschutz investieren
Hohe Priorität erfordert der Schutz der Biodiversität und die verpflichtende Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes. “Die künftige Bundesregierung muss hier gemeinsam mit den Ländern einen guten Plan entwickeln. Ansonsten sägen wir am eigenen Ast. Denn eine intakte Natur ist nicht nur unsere beste Verbündete gegen die Folgen der Klimakrise, sondern stellt auch unsere Lebensgrundlagen wie sauberes Wasser und frische Luft bereit“, sagt Hanna Simons. Zur Gegenfinanzierung einer Naturschutz-Offensive fordert der WWF insbesondere den Abbau umweltschädlicher Subventionen. Laut WIFO liegt deren Volumen bei bis zu 5,7 Milliarden Euro pro Jahr, davon knapp 60 Prozent in rein nationaler Kompetenz. Das tatsächliche Volumen dürfte aufgrund fehlender Länder-Daten und unzureichend erfasster Bereiche sogar noch weit höher liegen.
Mehr Bodenschutz für Ernährungs- und Krisensicherheit
Besonders dringend ist ein bundesweiter Bodenschutz-Vertrag. “In Österreich gehen pro Minute umgerechnet mehr als 80 Quadratmeter an kostbaren Böden verloren. Das erzeugt ein doppeltes Risiko: Zum einen für unsere eigenständige Lebensmittelversorgung, zum anderen für den Krisenschutz und damit für die Sicherheit des Landes”, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Denn je mehr Boden versiegelt wird, desto größer wird auch das Risiko bei Extremwetter-Ereignissen, die mit der Klimakrise tendenziell häufiger und stärker werden. Daher sollte die künftige Bundesregierung ein starkes Bodenschutz-Kapitel vorlegen, um den Flächenfraß von rund 12 Hektar pro Tag im langjährigen Schnitt einzudämmen.
Die aktuellen WWF-Empfehlungen für jede künftige Bundesregierung sind online auf der WWF-Website abrufbar.
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Dramatischer Befund der Wissenschaft zur Klimakrise
Der “Zweite Österreichische Klima-Sachstandsbericht” zeigt Probleme und Maßnahmen gegen die Klimakrise – WWF ruft Politik zum Handeln auf
WWF begrüßt Pfundser Ergebnis gegen Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Bevölkerung von Pfunds lehnt Ausbauprojekt ab – WWF fordert Absage des Planungsfossils und Prüfung von Alternativen
Good News: Berggorilla-Check in Uganda gestartet
Wie viele Berggorillas leben noch im Bwindi-Sarambwe-Gebiet? Diese Frage soll eine aktuelle Erhebung beantworten. Erstmals werden auch Schimpansen gezählt.
WWF: Luchse in Österreich nach wie vor gefährdet
Nur maximal 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF: Neue Studie zeigt Leistbarkeit gesunder und biologischer Ernährung
Warenkorb-Untersuchung: Gesündere Ernährung und weniger Verschwendung ermöglichen Bio-Qualität ohne Mehrkosten – Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Haushaltsbudget
Neue Studie: Pumpspeicher im Platzertal könnte “Milliardengrab” werden
Studie zu Kaunertal-Ausbau zeigt fehlende Wirtschaftlichkeit – Projekt wäre teuerstes Pumpspeicherkraftwerk Österreichs – WWF fordert Wirtschaftlichkeitsprüfung aller Alternativen
Wie Wale wandern: WWF veröffentlicht digitale Plattform zum Schutz “mariner Superhighways”
Schiffsverkehr, Lärm und Verschmutzung stören die Wanderrouten der Wale zunehmend – WWF veröffentlicht interaktives Online-Tool zum Schutz der Ozeanriesen
Bodenverbrauch: WWF sucht die “Schlimmste Bausünde Österreichs”
Naturschutzorganisation lässt online über sechs Negativbeispiele für hohen Bodenverbrauch abstimmen – “Kein Weiter-wie-bisher” im heimschen Bodenschutz gefordert