Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Little Sydney – Die Welt zu Gast in Hainburg
Presseaussendung
Hainburg, Wien, 1. 6. 2015 – Als eindrucksvolles Statement für die Bedeutung der Schutzgebiete versammelten sich vergangene Woche zahlreiche Naturschutz-ExpertInnen aus aller Welt zu einer viertägigen Konferenz in der Kulturfabrik in Hainburg! In breit gefächerten Workshops erarbeiteten sie das Ziel, die in Sydney gesetzten Ziele in einem europäischen Kontext umzusetzen.
Gleichsam als europäische Antwort auf den 6. IUCN World Parks Congress in Sydney veranstaltete die Weltnaturschutz-Union IUCN von 28. bis 31. Mai zusammen mit dem österreichischen Ministerium für ein lebenswertes Österreich und dem Nationalpark Donau-Auen die englischsprachige Konferenz Little Sydney in Hainburg. Rund 200 TeilnehmerInnen aus mehr als 30 europäischen Ländern waren anwesend, weiters ExpertInnen aus Korea, China, Kanada, Chile, Costa Rica und Mexico.
Im Rahmen von Workshops mit den Schwerpunkten „Reaching Conservation Goals“, „Supporting Human Life“, Influencing Policy and Institutional Responses“ und „Partnerships, Governance, Capacity Development and Mobilisation of Resources“ wurde intensiv über eine europäische Strategie zur Erhaltung der wertvollen Lebensräume diskutiert.
Eröffnet wurde die Konferenz am 28. Mai durch Inger Andersen, Generaldirektorin der IUCN, im Beisein zahlreicher Ehrengäste. Andersen betonte die Notwendigkeit, die Ziele von Sydney zu erreichen: Bereits 2020 soll das globale Vorhaben, zumindest 17 Prozent der Erde und 10 Prozent der Ozeane zu schützen, Realität sein. Der Wert von Schutzgebieten für Regionen, Menschen sowie Forschung müsse breite Unterstützung durch die Politik erhalten. Ebenso wichtig sei aber auch die Akzeptanz seitens der örtlichen Bevölkerung – gemäß dem Motto „Healthy parks for healthy people“.
Günther Liebel, Sektionschef Umwelt und Klimaschutz im BMLFUW lobte die Anstrengungen der TeilnehmerInnen für einen besseren Naturschutz in Europa. „Schutzgebiete sind die beste Investition der Gesellschaft in die nachhaltige Entwicklung unseres Planeten. Um die Anforderungen von Arten und Lebensräumen zu sichern und intakte Ökosysteme zu bewahren, bedarf es einer effizienten Umsetzung der Naturschutz-Ziele, ebenso eines umsichtigen und angemessenen Managements. Diese Konferenz ist ein Meilenstein im gestaltenden Prozess Europas für die Entwicklung der Schutzgebiete!“
Einige der Workshops wurden durch den WWF Österreich und sein Jugendnetzwerk „Generation Earth“ gestaltet. Gemeinsam warnten sie vor der drohenden Schwächung des Naturschutzes in Europa. Die EU-Kommission könnte dem Druck mancher Staaten nachgeben und das Natura 2000 – Netzwerk zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten für kurzfristige wirtschaftliche Effekte opfern. „Für Naturparadiese wie die Wachau, das Lechtal oder die March-Thaya-Auen kann das fatale Folgen haben“, warnte Christian Pichler. Er verweist auf eine europaweite Protestaktion des WWF und vieler weiterer Umweltorganisationen: ÖsterreicherInnen, die gegen die Aufweichung der EU-Schutzbestimmungen eintreten, können auf www.wwf.at/natura2000 unterschreiben.
Eine besondere Rolle bei dieser internationalen Konferenz kam dem Nationalpark Donau-Auen als Gestalter des Rahmenprogramms und Gastgeber zu. Nationalparkdirektor Carl Manzano hielt fest: „Wir bemühen uns seit der Nationalpark-Gründung gemeinsam mit Partner-Organisationen um grenzüberschreitenden Naturschutz. Seit 2009 wurde im erfolgreichen Netzwerk DANUBEPARKS die Kooperation entlang der Donau noch intensiviert. Es freut uns, dass diese Veranstaltung bei uns zu Gast ist und wir hier mit europäischen Partnern weiter an der Entwicklung gemeinsamer Ziele arbeiten können.“
Im Zuge des begleitenden Exkursions-Angebots konnten die Gäste die Nationalparks Donau-Auen und Neusiedler See – Seewinkel erkunden und lernten auch die Besonderheiten
der Region kennen. So standen ein abendlicher Empfang in der Kulturfabrik, ein festliches Essen im Schloss Eckartsau sowie eine geschichtliche Tour durch die Mittelalterstadt Hainburg auf dem Programm.
Weitere Informationen zur IUCN sowie der abgehaltenen Konferenz: www.iucn.org
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01 488 17 – 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at, www.wwf.at
Mag. Erika Dor, Nationalpark Donau-Auen GmbH, Tel.: 02212/3450-26, e.dorn@donauauen.at
www.donauauen.at, www.facebook.com/donauauen
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