Ein Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen: Bei der CITES-Konferenz wurde beschlossen, dass viele Arten endlich besser geschützt werden. Doch es gab auch Enttäuschungen, etwa beim Schutz von Aalen und Singvögeln.
Miserables Klimaschutz-Zeugnis für Österreich: WWF sieht großen Aufholbedarf
Österreich macht drei Plätze gut, landet aber dennoch nur auf dem 35. Platz – WWF fordert große Energiespar-Offensive und wirksame CO2-Bepreisung – Flächenfraß ins Visier nehmen
Der alljährliche Klimaschutz-Index zeigt den gewaltigen Aufholbedarf in der heimischen Klimapolitik. Österreich macht 2020 zwar drei Plätze gut, landet aber nur weit abgeschlagen auf dem 35. Platz. Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordert daher eine umfassende Energiespar-Offensive, eine große Mobilitätswende und eine wirksame CO2-Bepreisung, die mit einem Öko-Bonus verbunden wird. „Österreich hat seine Klimaschutzpolitik über viele Jahre sträflich vernachlässigt. Daher müssen jetzt endlich die großen Baustellen angegangen werden – vom viel zu hohen Energieverbrauch über die autozentrierte Verkehrspolitik bis zum falsch ausgerichteten Steuersystem. Dazu kommt die starke Zersiedelung und der extreme Bodenverbrauch von im Schnitt 13 Hektar pro Tag“, sagt WWF-Klima- und Energiesprecher Karl Schellmann.
„Die vergangenen Regierungen haben Österreich klimapolitisch ignoriert und vernachlässigt. Daher braucht es jetzt nicht nur eine hartnäckige Umweltministerin, sondern vor allem auch den Bundeskanzler und den Finanzminister. Sie müssen ihrer Verantwortung für eine ambitionierte Klimapolitik nachkommen“, fordert Karl Schellmann, der dafür mehrere Messlatten nennt: „Der Bundeskanzler muss sich beim nächsten EU-Gipfel für ein CO2-Reduktionsziel von minus 65 Prozent bis 2030 einsetzen, wie es die Wissenschaft vorschlägt. Der Finanzminister muss einen Abbauplan für umweltschädliche Subventionen und ein wirksames CO2-Preis-Modell vorlegen, um zum ersten Klima-Finanzminister der Republik zu werden“, sagt der Experte“, sagt der Experte.
In der Pflicht sieht der WWF auch die Bundesländer, die in Bereichen wie der Wärmeversorgung, der Raumordnung und dem Verkehr eine zentrale Rolle haben, aber dieser oft nicht gerecht werden. „Baustandards sind nicht am Stand der Technik, Wohnbaugelder werden zu wenig fürs Energiesparen eingesetzt. Der verkehrspolitische Wandel zu Fahrrad und Öffis ist noch nicht vollzogen, immer wieder werden neue klimafeindliche Schnellstraßen propagiert“, kritisiert Karl Schellmann. Auch im Naturschutz gibt es große politische Versäumnisse: Intakte Flüsse und Kohlenstoffsenken werden immer weiter verbaut und ausgebeutet anstatt
bewahrt und klimafit ausgerichtet.
Über den Klimaschutzindex – CCPI
Der alljährliche Klimaschutz-Index (Climate Change Performance-Index, CCPI) bewertet nicht nur vorhandene statistische Daten, sondern auch die qualitativen Fortschritte in den vier Kategorien Treibhausgase (Gewichtung 40 Prozent), Erneuerbare Energien (20 Prozent), Energieverbrauch (20 Prozent) und Klimapolitik (20 Prozent). Die Fortschritte werden primär daran gemessen, inwieweit sie ausreichend sind, die Ziele des Pariser Klimavertrags zu erreichen.
Der Bericht zum Download: Klimaschutzindex 2021
Rückfragehinweis:
Alexa Lutteri, MA BSc
Pressesprecherin WWF Österreich
+43 676 834 88 240
alexa.lutteri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: EU-Kommission gefährdet Wasser-Schutz
Umweltorganisation warnt vor angekündigtem Öffnen der Wasserrahmenrichtlinie auf Druck der Bergbau-Industrie – Schwächere Standards auf Kosten der Biodiversität und der Gesundheit drohen
WWF: Artenschutzkonferenz erzielt Etappensieg für Meerestiere und Großkatzen
WWF zieht nach CITES-Konferenz in Usbekistan positive Bilanz für den Schutz von Haien, Rochen und asiatischen Großkatzen – Nachholbedarf bei Aalen und Singvögeln
Weltbodentag: WWF fordert starkes Bodenschutzgesetz
Naturschutzorganisation fordert politische Maßnahmen gegen Bodenversiegelung – Österreich geht zu verschwenderisch mit wertvollen Böden um – Hohe Folgekosten für Gesamtgesellschaft
Salzburg: WWF kritisiert geplante Nachtbejagung von geschützten Arten
Naturschutzorganisation warnt vor Verstoß gegen EU-Recht – Landesregierung will Nachtjagd ausweiten und Einsatz von Nachtsichtgeräten sogar gegen geschützte Tiere wie den Biber ermöglichen
Neue Zahlen: Bodenverbrauch weit über „Nachhaltigkeitsziel“ der Politik
Neue ÖROK-Zahlen zeigen Zunahme von Verbauung und Versiegelung genauer als bisher – Bodenverbrauch mehr als doppelt so hoch wie selbst gestecktes „Nachhaltigkeitsziel“ des Bundes – WWF für Bodenschutz-Vertrag
WWF: Geplante Wolfs-Verordnung in der Steiermark ist rechtswidrig
Naturschutzorganisation gibt Stellungnahme zu Entwurf ab: „Geplante Verordnung ignoriert EU-Schutzvorgaben für den Wolf und erlaubt Tötungen, die weder fachlich noch rechtlich gerechtfertigt sind“
WWF trauert um Toni Vorauer
Langjähriger WWF-Mitarbeiter, Tiroler Schutzgebietsbetreuer und Fledermaus-Experte verstorben – Prägende Verdienste für den Natur- und Artenschutz
Neue Umfrage: Große Mehrheit fordert strengere Bodenschutz-Maßnahmen
Repräsentative Studie: Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich strengere Regeln und verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch – WWF fordert Bund und Länder zum Handeln auf










