Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Monarchen in der Krise
![Monarchfalter monarchfalter-im-flug](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/07/5e99897a8e602.jpg)
Mexiko, 24. Februar 2014 – Der Bestand des Amerikanischen Monarchfalters (Danaus plexippus) ist auf einem Rekordtief angelangt. Seit Beginn der Zählungen 1993 haben noch nie so wenige der königlichen Schmetterlinge ihr Winterquartier in Mexiko erreicht wie in der aktuellen Saison. Das ergab eine Untersuchung des WWF. Nur noch sieben Kolonien auf einer Fläche von 0,67 Hektar konnten die Umweltschützer in Zentral-Mexiko zählen. Damit hat sich die Population innerhalb nur eines Jahres um rund 44 Prozent verringert. „Dieser starke Rückgang auf schon niedrigem Niveau ist alarmierend“, sagt WWF-Artenschutzexperte Volker Homes, „Mit der massenhaften Wanderung der hübschen Falter könnte es bald vorbei sein. Die Welt würde ein wunderbares Naturphänomen verlieren.“
Verantwortlich für die Monarchenkrise macht der WWF vor allem die Landwirtschaft. So sind in den letzten Jahren Gebiete in den USA und Kanada, wo der Monarchfalter in den Sommermonaten lebt, in Ackerflächen umgewandelt worden. „Monokulturen und der massive Einsatz von Pestiziden machen den Schmetterlingen zu schaffen“, erläutert Homes. Die sogenannten Seidenpflanzen, Hauptnahrung der Raupen, werden durch die Pestizide zurückgedrängt, wodurch es der Falter-Nachwuchs immer schwerer hat. Der WWF fordert daher einen besseren Schutz des Monarchfalters durch eine naturnahe Landwirtschaft. „Wir brauchen auch auf den Äckern Ruckzugsräume für wildlebende Tiere und Pflanzen, sonst gehen bei vielen Arten bald die Lichter aus“, so Volker Homes.
Mit den Monarchfaltern droht laut WWF ein weltweit einzigartiges Naturschauspiel zu verschwinden. Im Herbst fliegen jedes Jahr Abermillionen der orange-roten Schmetterlinge aus Kanada und den USA ein, um die Wintermonate im Hochland von Zentral-Mexiko zu verbringen. Zum Teil legen sie dabei mehr als 4.000 Kilometer zurück. Da die erwachsenen Tiere im Schnitt nur wenige Wochen leben, braucht es mehrere Generationen, bis die Population den gesamten Weg hinter sich gebracht hat. Wie die Schmetterlinge ihr Ziel finden, ist nach wie vor nicht genau erforscht. In Mexiko lassen sich die Falter dann in mehreren kleinen Waldarealen nieder. Ihre Zahl ist so gewaltig, dass sie die Äste der Kiefern, Tannen und Zypressen unter dem Gewicht der federleichten Monarchen verbiegen. Die tierische Massenmigration hat auch eine kulturelle Bedeutung: Für die Mexikaner symbolisiert sie die Rückkehr der verstorbenen Seelen und wird ausgiebig gefeiert.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-mail: franko.petri@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF birgt tonnenweise tödliche Geisternetze aus dem Mittelmeer
Lokalaugenschein zeigt enorme Plastikverschmutzung im Mittelmeer – WWF entfernt bei Taucheinsätzen in Kroatien tonnenweise alte Fischereiausrüstung – Meeresschutzgebiet gefordert
WWF schlägt Alarm: Rekordbrände bedrohen Brasiliens artenreichste Lebensräume
Erstes Halbjahr 2024: meiste Brände seit Jahrzehnten – Pantanal-Feuchtgebiet, Cerrado-Savanne und Amazonas-Regenwald stehen in Flammen – Lebensraum seltener Arten wie Jaguar, Gürteltier und Tapir bedroht
Neue Umfrage: 72 Prozent für verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch
Market-Studie für den WWF: Jeweils knapp drei Viertel der Bevölkerung wollen verbindliche Limits sowie Maßnahmenpaket gegen Bodenversiegelung im neuen Regierungsprogramm
WWF: Drohende Ausbeutung der Tiefsee gefährdet Arten und Lebensräume
Umweltschutzorganisation fordert Stopp-Taste für Tiefsee-Bergbau – Internationale Meeresbodenbehörde tagt ab 15. Juli – WWF fordert Moratorium
WWF: Europäischer Gerichtshof stärkt den Artenschutz gegen österreichische Praxis
WWF und ÖKOBÜRO begrüßen wegweisendes Urteil zur Auslegung der FFH-Richtlinie bei Wolfsabschüssen – Rechtskonformes Wolfs-Management in Österreich gefordert
WWF fordert Notbremse: Tiwag-Konzern hält vor Gericht an Ötztal-Wasserableitungen fest
Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...